SSK. Schnee, Sterne und Kerzen. Unsere Vorfahren hätten sich verständnislos angesehen und gefragt, was daran bitte romantisch sein soll. Es war Normalität. Kälte unter wolkenlosem Himmel auf gefrorenem Schnee, unzureichend geheizte Räume und zu wenig Licht um zu lesen oder gar zu arbeiten. Und warum dünkt uns dies als das Advents-Erlebnis, auch als Agnostiker. Mit irgendwelchen göttlichen Dingen hat dies ja nichts zu tun, eher mit dem Breitengrad und der Jahreszeit. Natürlich mag ich es, wenn eine Kerze auf dem Tisch zum Essen flackert, oder in der Kneipe, wenn ich schreibe, es schafft eine andere Atmosphäre, aber in einer lauen Sommernacht unter funkelnden Sternen, von mir aus in Fackelbeleuchtung fühle ich mich wohler. Ich leide nicht unter dem Winter oder dem Vorwinter, wie ihn der November oft gibt, das hat schon seine guten Zeiten, wenn das frühe Dunkel zum ruhigen Lesen einlädt, oder zum sinnieren, wie gerade jetzt, aber deswegen in Verzückung gerate ich nicht. Romantik wird gnadenlos überschätzt. Ich meine diese diffuse Stimmung, nicht die kulturgeschichtliche Zeit. Wie mir mehr am Text als an Schriftarten liegt oder Buchcovern, mag ich schöne Dinge in Wohnungen, Geschirr, Gegenstände, Bilder aber die Deko-Wut ist mir fremd. Ich habe nix dagegen, inzwischen, aber ich kann auch ohne leben. Die Änderungen in der Natur selbst reichen mir vollkommen aus, ich muss das nicht dekoriert haben. SSK. Bald werden wieder diese Schneelieder die Äther füllen. Gut so. Ich werde es nicht hören. Ich LIEBE das Web mit seinen Radios, die ogg/mp3-Player mit ihren gigantischen Speichern. Ich höre, was ich will. gerade Fabio Morgera “Grey”. Das ist Winter für mich. Aber lasst Euch nicht aufhalten, schmückt Euer Heim, wie es Euch gefällt, hört was Euch gefällt, wie sagt Joda immer in Stawars: “Vertraue deinen Gefühlen”. Möge Euer Ich mit Euch sein und sonst garnix….