Meine Sehnsüchte spielen miteinander

(Listening to: Daves’s true Story. „Sex without bodies.“ von CD)

Meine Sehnsüchte spielen miteinander, sie brauchen mich nicht. In Goldpapier verpackt fliegen sie komplizierte Muster in den beginnenden Spätherbst. Grauweißschwarz die Wolken mit einem Hauch hell über den Hügeln des beginnenden Mittelgebirges. Kahle Äste träumen die Blätter des fernen Frühlings. Goldpapiere zischen leise Gebete nach Erfüllung.

Dort hinten, wo einzeln Braunblätter in Pfützen baden. Ich gebäre. Neues Sehnen. Hauche Sucht in ihre Nichthaut. Die Brüderschwestern entgolden sich für sie, streicheln, küssen sie ins Sein, weben neue Fäden aus Goldstaub, aus erfüllten Süchten, kleinen Seufzern, Schreien befreit von Lust. Sie saugen Buchstaben aus den Papiertonnen längst vergessener Nachrichtenberge. Sie vögeln, saugen, ach doch kein Sex, körperlos, füllen mich. Quatsch, doch nicht mein Herz, die alte Pumpe. Was weiß ich, wo dieses Seelchen icht. Nein, nicht im Hirn, dort hab ich keinen Platz für so was. Ich suchte das Sehnen rings um mich. Komm mir keiner mit Astral & Co. Keine Eso für die Terik. Schlichte Sucht. Sehnsüchte ohne Ziel, ohne Weg. Nur die Tanz in dem Grau der Wolken, Stücke aus Bruch. Nichts wird, es ist. Die große Sehnsucht, die keine Erfüllung braucht. Abfüllung in Tassen, Flaschen, Container, Tanks. Die Sehnsucht, die Sehnsucht bleibt. An einem Sonntag Morgen, als die Nacht sich wieder der Sonne auslieferte, die Träume versenkte, die Erfüllung lebten. Dumpf das Grau des Lieblingsmorgen, der Hunger bringt, Durst und diese neuen Sehnen, die Zeit der Sucht. Eine Tasse Kaffee pfeift. Ohne Seufzer, lautlos flattert das Goldpapier, wird wieder zu gelben Blättern. Die Älteste der Süchte, fast nicht mehr Existent führt alle Sehnen in das Nichts der Wolken.
Das Grauen hat ein Ende.
Mein Ich giert Nachrichten.
Das Wetter.