Mammae und der Geist der Weihnacht

Der Geist der Weihnacht schwebte über ihr, aber sie kannte sich aus.

Sofort öffnete sie ihre Bluse und zeigte ihre Brüste. Der gesamte Aufsichtsrat klotzte. Die Mammae wirkten. Es überraschte die Herren immer wieder, dass auch Quotenfrauen, wie die halbe Weltbevölkerung, Brüste hatten. Sie hob ihr einziges Kind aus der Krippe und stillte es. Nur eine Krippe zur Ablage stand man ihr zu. Die Verweigerung der industriellen Nahrungstechniken in zwölfmillionsten Varianten, musste sanktioniert werden.

Es blitzte, die Sterne lachten und kreischten in den Monitoren der Seifenoper-Industrie.

Der Geist schwebte und war voll beladen. Er hatte einen Auftrag. Es war seltsam. Die vorgeschriebene Warnung hatte Verspätung, ach was Engel. Was wusste er schon. Eine Jungfrau, die stillte?

Der Geist schwebte, er war autonom, KI-autonom. Er entschied und befruchtete. Nicht die Frau mit Kind, aus tausenden Bildern der Museen bekannt.

Er kam. Virtuell, klar, rein geistig und schnell.

Verkopft die Herren, ohne Uterus und all dem Kram, empfingen im Hirn. Sie wussten um Zeus und Athene. Mann war ja gebildet. Und sie wehrten sich auch. Dachten an den Heiligen Dax und ihre selige Offshore-Konten.

Aber der Geist lies nicht locker. Tausende Handelskammern hatten ihn geschaffen. Jungmänner im Hirn waren dran. Emanzipiert. Sie empfingen und bewahrten die Gefühle im Herzen. Sie gebaren ein jeder aus seinem Kopf einen hell erleuchteten Rentierbullen, ein hell erleuchtetes Reh und den Wasserfall aus hell leuchtenden LEDs. Es schmerzte nur leicht, die Frisuren hielten. Alle Liberalen der Erde wedelten Luft mit ihren Aktien, die Chöre des Dax sangen Lieder aus digitalen Weisen. Nur die Quotenfrau ließ ihre Brüste im Freien, zum Schutz vor diesem Geist, viele Millionen Frauen taten es ihr gleich.

Auch die Ministerpräsidentin, die mit zwei Ministerpräsidenten den Aufsichtsrat besuchte um die heiligen Geburten anzubeten. Ihre Geschenke würden erst geliefert werden, wenn der jeweilige Nachtragshaushalt beschlossen worden wäre.

Aber der Geist der Weihnacht war erregt, nein nicht sexuell, er hasste die Brüste der Frauen und befruchtete die Köpfe der Männer immer wieder, immer heftiger. In nicht übersehbarer Menge quollen die LEDs in die Welt, eroberten Windows und Balkonen, die Nadelbäume in den Gärten und Wäldern, die Kakteen in den Wüsten , die Eiszapfen an tausenden schmelzender Gletschern.

Die Menschheit fürchtete sich sehr, kleine Puppen, rot gewandet, kletterten umher, versuchten die LEDs zu fressen, aber nichts half.

Erst als dieses Lied der Heimkommwilligen erschallte, das die Radiosender on Air und im Netz kabelten, ließ das Kind in der Krippe ein Schrei erschallen, griff magisch nach dem Geist und töteten seine Algorithmen auf dem inneren Board, schleuderten all die Gebete der letzten zweitausend Jahre, gespeichert im Herzen seiner Mutter in dessen diabolische Speicher. Ein heiteres Rauschen erquickte den Urbi samt Orbi. Die LEDs dampften in die Himmel, fütterten die Sterne und Monde.

Dankbar packten die Frauen ihre Brüste wieder ein, hörten auf zu frösteln, zwinkerten sich zu und tranken das Wasser der Vernunft.

Die Ministerpräsident*innen taten, wie üblich, als ob nichts gewesen wäre und schliefen mit ihren Presseerklärungen, ließen prüfen, in Ruhe.

Der Aufsichtsrat entließ den Vorstand und befahl dem neuen die Entlassung von 10000 Mitarbeiter*innen.

Das Kind in der Krippe schloss wieder die Augen und wusste es würde seine Kräfte noch brauchen, denn im galaktischen Nebel eines neuen Dezembers wuchs wieder ein Geist.

Seine Mutter beschloss ihn vorsorglich zu stillen. Der Aufsichtsrat bemerkte es nicht.

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