Die rheinische Linie KK Karlsruhe-Köln ergänzt, dazwischen gesetzt: Worms. Auch ein Dom im Ort. Und was für einer!
Ich hatte einfach genug und wollte wieder raus, aus meiner Coronahöhle. Radfahren geht kreuzweise immer noch nicht. Also ÖPNV. Ging gut. Maske auf und ab. Mir war nach Meer, dieses Jahr. Hatte ich vor. Nun ja, was erzähle ich Euch. Dann wenigstens Wasser. Ladenburg, wie so oft schon. Nun, 10 km, geht doch noch , oder? Einfach auf einer Bank sitzen und dem Neckar zusehen, wie er das Wasser gen Rheine schiebt und in den Niederlanden ins Meer. Dösen, sinnieren, alte Männer ohne Maske von der Bank abweisen, das Anti-Corona-Geschwurbel wegwischen. Man kann mit diesen Kleinföpsen nicht diskutieren.
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Sinnieren. Staunen ob der vielen Radfahrer. In der Masse kenne ich das dort nicht. Viele, viele Pendler dabei. Es wird Zeit, dass der Radschnellweg von Heidelberg nach Mannheim gebaut wird. Sinnieren. Geschichte wirken lassen, an meine Geschichte mit den Nibelungen denken. Ihr kennt das ja.
War da nicht was mit Worms? Den Nibelungen dort? Ok. Ladenburg ist die Nachbarstadt unseres südlichen Nachbardorfes und Worms die westliche. Mit noch mehr Wasser, dem Rhein. Und die Nibelungenstadt, wie eine jeder* weiß. Ladenburg, eine römisches Kartell, Worms, uralt, war schon eine keltische Stadt, als die Römer kamen, mit ihnen der Wein am Rhein. Und! Die Wormser Bischöfe residierten in Ladenburg. Krach mit den Bürgern dort. War Sitte am Rhein. Speyer in Bruchsal, Mainz in Aschaffenburg, Köln in Bonn. Könnte man auch mal Betrachtungen anstellen. Wenn die Bibliotheken wieder offen sind. Dann beschloss ich Worms zu besuchen, mit dem Bus, der fährt von uns aus direkt. 26 km in 59 min. Mit dem Rad wäre ich fast genauso schnell. In der Rheinstraße ausgestiegen. Das wird noch wichtig. Hinunter an die Rheinpromenade, die Snippets ausgepackt und das erste Bild für meine Nibelungenspiele.
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Eigentlich wollte ich im Hagenbräu (sic!) etwas essen, aber ein Massenpulk an Rädern kreischte heran, es klang nach reichlich Aperol, gespritzt. Sowas ertrage ich nach der Ruhe der Isolation noch nicht.
Der Backfischfest, das auch ausfällt umgebaust zum Autokino. Seltsames Aussehen. Na ja, sogar das NTM spielt dort den Urfaust als Singspiel. Hhm.
Also lief ich zur Stadt hoch, der Rheinstraße entlang, in einer Seitenstraße eine große Ansammlung von großen Männern, mit grimmigem Gesicht, als ob Söldner warteten. (Sic!)
In der Fußgängerzone, die an einem Samstag kaum besucht war, dabei hat Worms 80000 Einwohner und ein riesiges Rheinhessisches Hinterland. Der Winzerbrunnen.
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Der Drache mit der Traube im Maul. Hat mir schon immer gefallen, die Idee. Unblutige Fantasy.
Ich hatte Hunger, weiter, weiter.
Natürlich Luther-Hier-stehe-ich. Ich bin gespannt, was nächstes Jahr abgeht. 500 Jahre Reichstag. Das Museum im Andreasstift will das kritisch würdigen. Gut so. Entmystifizieren. Das Museum hatte schon zu. Man kann nicht alles haben.
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Dann der Dom. Am Tor mit Barbarossa-Bild, dem original Standort des Streits der Königinnen aus dem Nibelungenlied.
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Er war trist und leer, Domplatz. Worms nach seiner Zeit gebeutelt in twölfzig Kriegen, keine Kaiser mehr und jetzt von Corona. Die Nibelungenfestspiele abgesagt.
Ich fand dann noch ein Thai-Kiosk zum speisen, beschloss Nicht ab Rheinstraße, sondern ab HBF den Bus zu nehmen. Am Bahnhof mittelstarke Polizeipräsenz. Irgendwie gereizte Stimmung. Im Bus überlegte ich, aus Soldidarität mit den Wormsern meine Nibelungenspielchen auszusetzen. Verschob die Entscheidung auf den Pfingstmorgen, vielleicht erhielt ich geistige Erleuchtung.
Am Pfingstmorgen dann diese Meldung:
Bei Auseinandersetzungen vor einem Gastronomiebetrieb in der Rheinstraße in Worms sind am Samstagnachmittag mindestens 8 Personen verletzt worden
Nein, da lief ich an einem Beihnahe Mord vorbei, ohne es zu bemerken und jetzt wollte ich den Mord an Segfried veralberlich bloggen? Nee, geht gar nicht.
Vielleicht fällt mir für #wastingtimewithart noch etwas anderes ein!