Jetzt tobte ich mich auf meinen Blogs zu Weihnachtsmärkten aus. Hier eher literarisch in Mannheim. In Worms, in Mainz, in Speyer. Das fühlt sich jetzt komisch an, oder? Eigentlich nicht!
Ich will zur Meldungsolympiade nichts beitragen, das Netz ist voll davon. Sie wissen ja alle vom Anschlag in Berlin. Er ist alles so absurd, die Tat an sich, die Hysterie der Medien, nicht der Menschen, war unvorstellbar. Die rechte Meute hyperventilierte im Netz, der bayrische Ministerpräsident waltete seines Amtes und krakölte, wie es schon Franz Josef befahl. Natürlich war ich betroffen, aber ich möchte mich nicht einreihen in die Kakophonie der Kommentare. Mir wurde auch bange, weil ich an diesen Tweet dachte, ein paar Tage vorher, in Speyer, inmitten des Weihnachtsmarktes auf Twitter platziert, die Straße offen zum Dom hin, man sieht ein Fahrzeuglicht. Man könnte dort..
Ich erschauere jetzt noch und denke an die armen Menschen, die da in Berlin unter die Räder kamen.
Nach 4 Stunden Museum ein Riesling-Glühwein, an einem romanischen Kaiserdom. (Part 3) pic.twitter.com/NfvtquRYwP
— Michael [mikel Bauer (@mikelbower) 15. Dezember 2016
Noch mittags war ich genau da mit dem Bus angekommen, den ich dann eher versehentlich am Abend vor dem “Historischen Museum der Pfalz” knipste, 300 m weiter um die Ecke.
Nein, ich will jetzt keine Sicherheitsdebatte, man kann sich vor solch idiotischen Attentaten nicht wirklich schützen, man soll und kann uns nicht einmauern. Aber vielleicht könnte der Verfassungsschutz und wer auch immer aufhören sich in der Nazi-Szene zu suhlen, diese NSU-Mitverantwortung z.B. endlich zugeben und seinen Aufgaben gerecht werden, man hätte das eventuell weit vorher verhindern können, oder? Ich könnte da wütend werden..
Ich bin froh, dass man sich in Speyer nicht einigelt, wie die Webcam zeigt. (Klick in den Screenshot zur Webcam)
Unsere Straßen, Märkte, Feste müssen offen bleiben, auch und gerade für alle, die eigentlich nicht Weihnachten feiern. In einem ernsthaft “christlichen” Sinne tun das eh nur noch die wenigsten, so unter uns Abendländlern zugegeben, die Pegidia-Brummer wahrscheinlich am allerwenigsten. Dort, im ehemaligen Land der offiziellen Heidenkinder.
Die Kaiserkronen werden uns erhalten bleiben.
Scheinbar erwartet Worms einen Kaiser zur Weihnacht. Es wird doch nicht ein Karl sein? 😎 pic.twitter.com/aM4zT68IHH
— Michael [mikel Bauer (@mikelbower) 29. November 2016
Auch als Mahnmal. Was da im Kampf der Religionen alles schief lief, bis heute. Jede Weihnacht erzählt vom ewigen Nahost-Konflikt. Sie erinnern sich? Das fand in Bethlehem statt, so etwa 200 km von Damaskus weg. Unsere deutschen Kaiser mischten da einst bei den Kreuzzügen auch bestens mit.
Adventskranz mit Krone. #speyer Die Salier hatten es d'rauf. pic.twitter.com/d80dXU8yiS
— Michael [mikel Bauer (@mikelbower) 15. Dezember 2016
Überhaupt sollten die Leitkulturer vielleicht etwas mehr Geschichte verinnerlichen.. Hier der Kaiser in Mainz…
Übrigens: Terror ist ein Arschloch, von solchen gemacht. Immer. Geben wir ihnen keinen Raum, auch hier nicht.
Was bleibt? Vielleicht der Blick nach vorn, in eine bei uns noch lebbare Zukunft. Oh, doch wir jammern auf hohem Niveau. Ein Knipsbild aus dem Bus, in Lampertheim, auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt in Worms, siehe oben.
Die Spargelwälder in Lampertheim in Ehren ergilbt.. pic.twitter.com/qB1mLNHlUo
— Michael [mikel Bauer (@mikelbower) 29. November 2016
Es wird auch wieder Spargel geben. Seht ihr den Stern da am Himmel? Jo, ich weiß, da fliegt was zu Fraport. Aber die Spargel werden wieder wachsen, wie jedes Jahr. Vielleicht gibt es sie nächstes Jahr wieder zu Ostern!