Ich weiß jetzt auch, was ein Kulturbrunch ist. Man lernt ja nie aus. Nett war’s. Der Kippe hat schön perucussioniert und erfreulicherweise seine Marchingband mitgebracht. Das war dann SEEHR brasilianisch in Viernheim, Sandra konnte kaum noch bedienen, so sehr gingen die Füße dem Rhythmus entlang. Nette Bekannte habe ich getroffen und der Rest war wie immer in Viernheim. Anwesend waren die Künstler und die üblichen Verdächtigen. Natürlich der Bürgermeister und ein SPD Stadtverordneter. Womit die politische Richtung auch klar war. Schlimm waren die Reaktionen einiger Gäste, die wohl jeden Samstag da frühstücken. „Babbl net sou viel“, klang da an, als Fritz Stier zur Begrüßung ansetzte. Aber das große Viernheimer Publikum fehlte. Viernheimer trauen Veranstaltungen nicht, die in Viernheim stattfinden. Kann nix sein, geht man lieber nach Mannheim, Heidelberg oder sonst wo hin. Auch hatte kein Großverein zum Bratwurstessen eingeladen, noch stand eine Kirchengemeinde dahinter. Es ging ja bloß um Kunst. Ich habe mich mit einigen der ausstellenden Künstlern recht nett unterhalten und werde auch zur After-Work-Party mal vorbeischauen. Gespräche mit den Presseleuten waren auch erfrischend, nur eine Künstlerin, die ihre Werke im freien installierte berichtete auch von sehr aggressiven „Anmachparolen“ von Viernheimern nach dem Motto: „Des is doch koo Kundschd“. Tja, was soll man sagen. Ach ja, kleine Kritik am Rande. Solche „Gespräche“ sollten vielleicht dramaturgisch etwas optimiert werden. Es wird immer sehr schwierig sein, wenn alle „zu befragenden“ an einem Tisch sitzen und dort kein freier Platz ist. Locker ein wenig herum wandeln, wie bei einer Vernissage wäre wahrscheinlich kommunikativer. Ansonsten war es ein angenehmer und anregender Vormittag. Grüße an alle, die ich dort traf und nun hier lesen.