Im Spiegel
das Netz
gesponnen
dahinter das
Licht
es friert
nie
ein
Davor Ich
und
Kategorie: Lyrisches
Rheinkilometer 565
schieben Tränen aus Rheinweiß
durch die Schiefer
Schifflein blöken
Touristen wie Kohle
Gepökelte Burgen
klappern im Takt
flach gepinselter Niesel
Zerherbstetes Grün
blättert rot in das
Gelblaub der Herren
aus Beton und
sattsamen Dieseln
Rheinkilometer 565 ist Bad Salzig/Boppard im Mittelrheintal. Geschrieben im IC auf der Fahrt nach Bonn am 21.10.
Windgeläut
Wortkunst
Ich bin ja immer gaaaanz vorsichtig bei dem Wort Kunst, oder dem Wort Kultur. Das wird all zu oft inflationär benutzt. Wenn man dann doch selbst benannt wird, von einem Kulturbüro, dann will man sich nicht enteitlen und sich sträuben. :)) Ganz erstaunlich, was sich da in Hammelbach mit seinen 1300 Einwohnern tut. Leute schließen sich zusammen, um etwas zu bewegen. Kultur, gerne auch jenseits de Mainstreams, vor Ort zu initiieren, nicht als elitäres Programm, noch nicht einmal als Kontrast, sondern einfach mitten ‘rein. Nette Leute, entspannte Atmosphäre und sogar Speis & Trank sind relaxt anders. Und so las ich den Sigges und aus Geldpa in seiner gedruckten Inkarnation, es waren Menschen da zum zuhören und so manches Lob.
Das war ein schöner Nachmittag im Odenwald bei strahlender Sonne.
Und dann kam noch eine Musiktruppe, die sich “Damussso” nennt. Alte Hasen, die sich neu formatierten und das erste mal in dieser Konstellation auftraten. Ich mochte die Musik auf Anhieb. Guit, Sax, Perc. Sorry, die Namen der Musiker hab ich vergessen. Die Truppe improvisiert, nicht immer vollkommen, sondern anhand von Standards, aber doch auch einfach so, ohne Jazz zu sein, sein zu wollen. Smooth das ganze. Schade, dass mein Bus so früh ging. Aber 3 lyrische Protokolle hab’ ich doch ins neue Handy auf die Dropbox getippt. Textliche Improvisationen zu Improvisationen, sozusagen.
Improvisationen
kleines
Traumgezücht
von Tönen
vertrieben
versaxt
zertrommelt
versaitet
plektrumlos
die Entangstung
meiner kleinen kleinen
Welt
Große Träume
wachsen
Ach was Blätter
(zu Autumn Leaves)
weine herbsten
tränenlose
kein salz
verbacken
nur scharfer
Schweiß
aus Tönen
Ungesahnt
wellen ungetanzt
auf kirchtumskrücken
schlagen kronen
fässer singen
kleine zehen
steppen sonnen
strahlen schatten
nichts blitzt
selbst odin
donnert nicht
waldet grün
Leichtherbst
Brillen regnen
letzte Sommer
hitzefrei
Küchen pilzen
saften Früchte
zu Gemüt
und Zwiebel
kuchen
Seufzer weinen
nebelsüchtig
Riesling deck dich
Ich, das küsst mich
Kein Mars zu weit
und bald so bald
die Schnitzel dort
Pommesdönnerwurst
und rote Erde
verpackt signiert
von grünen Männchen
und courious
Der Sommer beißt
das Hautsalz
verdiene ich
wieder bettens
oder im Hamsterrad
in meiner Kelter
Wörtertrauben
sag nicht Presse
zu mir
Schwermut
auf einem Bein und die
gekaufte Fröhlichkeit
des PopnRoll
aber nein mir
ist kein Blues
keinesfalls
zu dicht bei mir
so schwer der Mut
zum Kitsch
Unvermutete Regenbogen
den Schlaf nächtens
in die Sonne gesteppt
ungewirbelt im Bauch
auf der infraroten
Seite der Regenbogen
tropfenlos genarrt
Der Schmetterling
verschmäht von Vögeln
unserem auch flattert
dem Gelb entlang
rot pumpe ich
Herzen sonntags
zu leichtem Glück
ungehurzt
gewimpert
zwischenzeil
eingesponnt
das da das da
zischenzeil
ein samt
zerwimmert
ungehurzt