Eifelbuch

Und um gar keine provinzverdächtigen Grimassen aufkommen zu lassen:
Making a book: “Ich denke an mein Frühstücksei”.

Von der Messe gibt es einen Artikel online in der “Kölnische Rundschau”: „Lyrik-Pappe für den Bürgermeister” den Printartikel mit Bild hat MAF bei sich im Blog eingestellt.
Die Aachener Zeitung berichtet auch, allerdings mit Zahlschranke! “Vielversprechender Start der Eifeler Buchmesse”.
Im Monschauer Wochenspiegel steht “Gelungene Premiere der Eifeler Buchmesse” mit einem schönen Bild von MAF mit ihrem “Großen Kunstbuch” (auf das 1. kleine Bildchen klicken.) Und ganz klein im Hintergrund ist mein #99 twly zu sehen. :))
Im Kölner Stadtanzeiger war gestern schon zu lesen: “Literaturmesse fand regen Zuspruch”
Blickpunkt am Sonntag, Euskirchen: “Bücher, Pappen, Unikate”

Eifelmärchen, Eifelkrimis, (sic!), Eifelfeen, so viele Eifeler Bücher und immer ein wenig Grusel dabei, Mythen & mehr. Und als ich dann die 1. Eifeler Buchmesse verließ, wusste ich warum. Die fußgängerliche Umleitung zum Gleis 1/Süd des Nettersheim Bahnhos durch spärlich beleuchtete Hügel in wabernden Nebeln ließen mich auch an Elfen denken und verstehen, was Maf Raederscheidt in ihren Bildern einfängt. Und guckt, hatte sie nicht einfach ihren Stand umbenannt, mir zu Ehren?
Und so saßen wir da und machten auf der Messe ein Buch. Ein Unikat-Buch. Ein Laprello. Und langsam verstand ich die Buchphilsophie der Künstlerin. Man schreibt Texte, malt für ein Exemplar. Einzig auf der Welt. Wer es kauft hat es ganz alleine, niemand sonst. Natürlich können alle gerne auch eines haben. Aber immer nur dieses. One-Seller. Keine Bestseller. Unikate, nur vor Ort zu sehen, wie die Bilder von Mafs Opa im Städel, so auch hier. Wer will mit dieses Laprello als Neuerwerbung auf seine Website stellen? …
Und wir hatten Spass daran! Malen, schreiben machen.
Zuerst kam das Bild. Maf malt mit Herz und Verstand und allem was sie hat. Auf den Knien das Objekt, die Pinsel, dreie in Händen und zwischen den Zähnen. Daily Paintings einer manischen Künstlerin, immer in Bewegung, immer am machen, Tiere retten, netzwerken. Oh, das geht wie immer auch ohne mobiles Internet.

Ich schrieb mit dem Füller Gedichte in die Kladde,

und dann malte wieder die Künstlerin meine Worte auf die Rückseite ihrer Bilder.

Ein kleiner, lächelnder Wahnsinn. Bücher machen, auf der Buchmesse.

Irgendetwas in mir hört auf den Kopf zu schütteln und das Smartphone wurde nur zum dokumentieren gebraucht.

Natürlich kennen wir uns aus dem Netz, entsand der Steppenwalzer im Netz, aber das geht dann von den Originalen ins Original und wieder zurück ins Netz. Dieses Internet ist nur eine Vergrößerung unseres Aktionsradius, eine Facette des Lebens mehr, Werkzeug wie Füller und Pinsel. Ein Buch haben wir gemacht, nein, es sind ja schon zwei, der Steppenwalzer lag ja auch dort, deswegen war ich ja eigentlich hingefahren.

…kein Bild ist gestellt, gell, alles work in process, gell!
Und ich träume von mehr, nebeneinander als Zauberperformance. Malen, schreiben, vielleicht sogar musizieren. Live. Vor Ort und nur dort. Gut, ein Video für das Blog….Eifelmärchen, versteht ihr jetzt die Eifelgeister, die den Wind zerpusten? Der Bürgermeister hat schon mal laut an das nächste Jahr und die nächste lit.eifel gedacht. :)

Ach Bahnhof

Zeiten zerlaufen
in die Furcht und
Gelächter branden
an den Geländern
der rollenden
Treppen die
hängende Gärten
in Bahnhöfen
missionieren

Zwei Hände in
Eis zerfurcht
zerren Geschepper
zu Koffern gepackt

Gebrauchte Liebe
auf den Lippen
lächeln die
Himmeln der Macht

30 Milliarden
Silberlinge
tauchen in die
Tresore der Nacht

Mein Schlaf tippelt
zu den Betten
aus gehobelten
Brettchen

Zeiten pfeifen
aus Orgeln

Was geisdisches braucht ma

Hedda eisch aa schunn in Geischd kaaft
Die Helga is mit ähm Dämon arg zufriere
Dem Karl soi Geschbendscha sin glei wia oigonge
Awwa jezad willas mol mit Englscha probian
Mä braischd was geischdisches im Haus, seschda

Mä wolle uns aa was zuleje
Awwa mä waade bisses beim Aldi wia billische Deiflscha gibt

Was geisdisches braucht ma im Haus, gell!


Jenseits des Tales schwingen ihre Drohnen

Ungelacht die Witze
im Marmor gemeiselt
von Ketten und Seilen
Köche aus Schuppen
gläserner Forellendrachen
lieben Atom-Uboote pink
mit lackierten Torpedos
Drei Wale glotzen Schmalz
Ich säusle Kriegssonette
zum Surren der Terrabytes
Ein Hüpfen kreischt in
all dem Bild Gevolke
und ihre Reiterdrohnen
vögeln auch

sie kriegen wieder

geschrieben 9/2001 // Erstveröffentlicht auf miklebower.com und im Forum des Webring Lyrik…
Aus Gründen wieder gepostet.

sie kriegen wieder, schatz
sie patrioten wieder
sie pinkeln dem bösen ans bein
komm schatz,
lass uns diesmal
diesmal gleich
gleich
nach woodstock geh’n
bob und joan und carlos
alle da
sie kriegen wieder
und wir sehnen den frieden herbei

Ungetüme

streicheln zur Helle
dunkel herzen zwei
Kerzen im Rausch
der dreisten
Schmetterlinge
Die da
Bomben pollen
zu leichtem
Schmaus
Mein Zünglein
waagt Bruttos
zu Tonnen ach
Register Artium

Hirnschaaf

Versuche über Monde
und deren Spätzle
in diesem Design
das nach Liebe
schrie und nicht
nach neuen Schriften
Dem Kuss lauschen
ohrfrei zwischen
den Planeten der
ungedämmerten Wiesen
aus heringsschillernden
Wellen und meinem
Hirnschaaf leichte
Liebchen grillen
Mein Schmacht kocht
kleine Sehnen und
schielt