Mal wieder Wells lesen?

Es gab da die “Blogparade: Mein erstes E-Book #1stebook – und an was ich mich erinnere” Verpennt. Aber vielleicht ist das trotzdem interessant und wegen der Zeit, nun der Text ist ja schon 8 Jahre alt, eher zu Früh, gell..
Was wirklich mein erstes eBook war weiß ich nicht mehr, ich war viel auf dem Projekt Gutenberg unterwegs, schon als es noch nicht vom Spiegel gehostet war. Meist Dramen, wahrscheinlich Shakespeare. Doch PDFs sind genauso eBooks wie die ePubs oder AZW-Dateien. Ich bin da pragmatisch, nicht gläubig..:)
Öffentliche Erinnerungen gab es hier am 23.9.2008. Ein update zu 2016 schreib ich ans Ende.. So ist das, wenn man älter wird und die Erinnerungen verschwimmen


kein Problem mit google

kann man auch gerne auf der eigenen Website einbinden! Mit google, klar!

Und natürlich gibt es ein Blog dazu. Im hauseigenen google-Bloggerdienst blogspot.

Das Projekt Gutenberg wirkt dagegen fast langweilig und die EU will auch die Bücher scannen. Und wenn es denn billige Lesegeräte geben wird, auf elektronischem Papier….


Quelle: Wikipedia

Aber es will mir keiner glauben, dass eine literarische Medienrevolution vor der Tür steht, alle reden von Haptik und dass Bücher im Schrank stehen müssen und wie schön sich das Papier anfühlt und der Staub der Jahrhunderte so toll riecht und keiner redet von Inhalten. Das berühmte Räuberbuch (das ich liebe und mit dabei bin) werde ob seiner Schönheit gepriesen, sogar vielleicht bepreist, aber keiner redete von Inhalten und alle, die gerne über Inhalte reden, sie genießen, sie schlemmen, Wörter verschlingen, wie ich, denen wird es warm ums Herz, wenn all die alten Bücher und bald auch die neuen, nur einen Link weit entfernt sind. Es wird kommen! Nicht dieses Jahr, vielleicht noch nicht nächstes, aber bald. Und dann geh ich in Rente, lesen UND schreiben als Einheit. Nein, keine Vorlesungen, die nur am Rande noch, ich schreibe, ihr lest und umgekehrt…
[update 25/06/2016] Mit dem Tolino 2 HD lese ich nun schon mit dem 2. eReader, vor allem aus der Onleihe mit der Metropol-Card Meine selbstgebastelten Elektro-Bücher sind hier zu besichtigen, nebst gedrucktem Kram, ich trenne da nicht, Text ist Text, ob auf Papier oder Display ausgegeben, alle Bücher liegen heute zunächst als Datei vor, ja bis auf diverse Künstlerbücher, ich weiß. Es ist Alltag inzwischen. [/update]

Hand vor’n Mund, big Brother, es herrscht der Ball!

Irgendwie wundert mich diese gedrückte Stimmung in den Arenen der Fußball-EM 2016 nicht. Damit meine ich nicht diese Hooligans. Ein Randproblem der allgegenwärtigen Nazifizierung der Welt, so ganz ohne Hitler, getragen hier, in diesen Gauen, von dem scheinbaren Zentralorgan der AFD, den Talkshowredaktionen der öffentlichen Anstalten. Wir kennen das ja.
Es ist auch nicht die Furcht vor neuen Terror-Akten, wie hier beschrieben.
Was mich wirklich erschreckt ist diese Totalüberwachung der Akteure. Ok, die verdienen Millionen, sie verdienen sie coram publico. Aber!
Diese Zahlen überall. Die Spuckmenge der linken Innenverteidiger im Vergleich zu den mittleren Spitzen! Bald wird die Erektionshöhe des männlichen Publikums während des Elfmeters gemessen werden, contra die Nippelversteifung der Zuschauerinnen. Vaginale Ausflüsse während der nächstes WM! Es gibt Apps für alles, die Bodenberührung aller 6. Stollen der Auswechselspieler, die schon 2004 nicht spielen durften. Kameras für jeden Winkel.
Da tummeln sich Profis, ja. Aber sind das keine Menschen? Opendata?????
Es gibt extra Kameras für die Trainerbank und das Netz kichert, weil da jemand die Unterhosen richtet. Nun ja, da muss man ja dran bleiben, sowas ist Sport, oder die Haarschnitte der Spieler und dass ja niemand schwitzt, unter den Achseln, zu was rasieren wir uns da, nicht wahr, wie einst bei der Kanzlerin in Bayreuth.
Alles nicht so schlimm? Nun ja. Was aber auffällt, wenigstens mir: Die “da unten” dürfen nur noch mit der Hand vor’m Mund kommunizieren, weil live die Lippenleser mitlesen. Es ist eine Totalüberwachung, ob auch alle total authentisch sind, wie gefordert und wehe wenn.

Jo, ich weiß, das ist der Preis, denn sie zahlen, für ihre Gehälter.

Aber ich fürchte mich. Bald werden sie uns alle so beobachten. Die Drohne sei mit uns. Und Mediadaten darüber kommentieren, im Lokalteil mit Infografiken aus der Opendatawelt.
Also: Kein Schweiß unter den Achseln, niemals, auch nicht beim Fußball und:

Hand vor den Mund beim sprechen! Überall! Auch im Auto und der Straßenbahn.

Die Infografik grinst aus Tortendiagrammen.

Fürchtet Euch sehr!

Kulturzentrum -guckuck

tldr;
Geplapper über: Tweetup mit den Schwetzinger Festspielen, Autorenlesung mit Thomas Köck, Cole Porter, Barbiere, Mädchen in Not, #twoper, Body & Language, Brandner Kaspar, Maniera, Hannah Höch, Betrachtungen zu Künstler und Geld, wofür ich auch keine echte Lösung weiß.

guckuck
guckuck

 
 
Schattenwinde aus goldenem Frust
Übersättigte Wolken aus Langeweile
drehen sich in diesen Kreisen kreisend
kulturvernaschend zentrumsweise
(Aus 02/2002, Bild: Johann Bauer)
 
 

Manchmal sollte man sich selbst stellen. Hhmm. Bin ich jetzt soweit? Gehöre ich auch zu denen? Oder war das damals nur Neid? Ich fürchte ja. Das ist alles eine Frage der Zeit, der Lebenszeit und der Zeit die man zur Verfügung hat. Tagtäglich, befreit vom Brotberuf und der beständige Gedanke, wie viel Lebenszeit noch bleibt. Man irgendwo hin kann, ohne die eng bemessenen Wochenenden, den Urlaub.
Und also mache ich, was mir in den Sinn kommt. Doch, doch, ich habe ausreichende Schreibzeiten, aber da ist nichts, was meinen Ansprüchen genügen würde, noch nicht, aber ich muss ja nicht.
Warum das alles? Nun, Ute Vogel hat ihre Berliner “Kultur-Erlebnisse” gebloggt und ich hab sie dafür auf Facebook gelobt. Doch, man kann da mehr machen als Sinnbilder posten und Hass verbreiten.
Mir fiel dann ein, dass ich da nachlässig war. Da gibt es einiges zu berichten. Genau! Alles ist Kulturzentrum! Mir egal, wie das klingt, oder ob das Ferienaufsätze hier sind. :) Meine Ausflüge nahm ich wieder auf, hab’s hier aufgeschrieben, aber dieses Wetter lässt nicht viel zu, schon eine ganze Weile nicht. Kulturzentrum -guckuck weiterlesen

Gewitter

Die Wucht gurgelt das Licht
Ein Sturm zischt das Grün
aus dem Blatt
wir zeugen uns grau
Ein Blitz kreuzt sich
im Licht
Wir küssen uns
Regenbogen

2 Millimeter nur

Besoffen von Kernspaltungen lallen die Sonnen durch die Weiten des Alls, schleifen ihre Planeten und deren Monde, samt anderem eingesogenem Schrott mit sich. Zur Hochzeit des Jahres, wenn die Planeten am wenigsten taumeln und unser Städtchen der nahe gelegenen Sonne am nächsten ist und ihr freimütig das Gesicht entgegenstreckt, aus grauen Mauern, roten Ziegeln, mit grünen Narben durchzogen, dann bricht all der Unmut durch. Die beständigen Kernfusionen in dem großen Gestirn, die tobende Hölle. Ja die Hölle wohnt in der Sonne, war das nicht bekannt? Wo sonst soll das Höllenfeuer denn wohnen, auf dem kalten Pluto vielleicht? Die Hölle wärmt uns, bringt Leben und dörrt uns aus, wenn wir der Hitze zu nahe kommen. Das ist die Strafe. Für Sonne und Mensch. Wärmende Ernährerin und Strafgefangene aus sich selbst. Aber ich habe den Himmel gesehen. Der Himmel ist hier auf Erden, wie jedes kleine Kind weiß, bis man ihm das Wissen austreibt und in unerreichbare Fernen rückt. Mein Himmel liegt im Schattenland, unter Kronen von blaugelb gemischten Blätterorgien. Kaskaden aus Höllenlicht funzeln sachte in göttlicher Dosierung auf meine Lider. Ein leichter Wind saugt den Schweiß in die Kühlung der Morgenluft. Die Farbe des nahen Sommers grünophyllt in allen Schattierungen von sanftem Frischgras bis zum tiefen Dunkel der Zedern, die fern der Heimat zwischen den Eichen wimmern. Ich pflanze die Schatten in die unbeschnittenen Wiesen, für das Vieh in den Ställen, verborgen im Heu. Ich versenke die Schatten in der uralten Flussau, die sich so oft wie ein See gebärdet. In diesem Schattenwasser will ich im Winter meine Gedanken baden, wenn der große Grau wieder seine kalten braunen Finger über die nackten Äste streicht. Aber heute flieg ich 2 Millimeter über Grund durch die Himmel hienieden, der Hölle entronnen, unter dem Dach meines Schattenlandes, während wir mit all den besoffenen Sonnen weiterziehen, wen interessiert schon der Weg durch das Chaos, wer hat schon ein Ziel?

Digitalität, Algorithmizität goto 10

Zu einem Buch, das ich nicht lesen werde, weil ich bereits den Klappentext beschmonzelte (Ein Wort, das ich gerade erfand)
digitalitaet
10 print “tät tät täterä tät tät täterätät tät täterätät tät täterä tät tät täterätät tät täterätät tät täterä tät tät täterä”
Wir haben es auf
Suhrkamp geschafft
Weißt du noch als
wir in Assembler
und Basic diesen
64iger malätrierten
und das waren noch keine
64 Bit Intels
und die Professoren
mit Hornbrillen nach
uns schlugen und mit
dem Adorno in den Kafka
hinter die Ohren
deshalb und die Drucker
die Setzer retten wollten
weil sie mit der Maus
fummeln sollten
statt bleien
was war das so
eine Revolution
wie wir mitsolzialisierten
streikstreikstreik
und enteignet
und dann
weißt du noch Pascal
und die Objekte
Dabei war ich längst
bei den Lochkarten
und den Streifen gelandet
Wir warteten an den Terminals
und druckten auf liniertes
Grünpapier waren das
Zeiten als wir dann
Ibm Kompatiblieten
und jetzt radewelschen
sie die Digitalität
und ich zerlasse
die Algorithmizität
mit Butter zu
den Spargeln
Immerhin Suhrkamp
die scheint es noch zu
geben ach Hesse

Schorsch, wir sind jetzt
in der Digitalität
und ja der Kasten Bier
steht im Keller
neben der Postdemokratie
der Postdramatik
ach so da steht auch
der Karton mit der
Postmoderne
und der Prost
hochkultürchen

goto 10