[block]Und dann doch einen Abend in Berlin für mich allein, jenseits der Verwandschaft. Was tun? Ins brüllende Leben, dorthin, wo in der Wieder-Haupstadt der Bär tanzt! Und jetzt bleibt mir fort mit Bergenhainis, dort wo die Eirens mexikanische Schwanzlurche vernaschen, zu dem Gehämmer, das in dortigen Gemäuern als Musik bezeichnet wird. Nein, nein, heiß ich denn Ulla Stein? Bleibt Mitte als die Mitte und ja, die Moderne, die schon längst von der Postmoderne verdrängt wurde und jetzt als Blogposts modert. (Ich bitte alle Heiligen der Lüteratür um Verzeihung, aber ich konnte mir jetzt diese Albernheiten nicht verkneifen) und hatte ich nicht bereits vor 40 Jahren einen „modernen“ Roman zu abituren, der als „zeitgenössisch“ galt, obwohl fast im Geburtsjahr meiner Mutter erschienen? Döblin und nein, der Alex wäre jetzt doch zu plump! (Damit all die Unleser auch ein solches Buch einmal lesen ist es, illegal hier hochgeladen jetzt, wo Suhrkamp auch in Börlin ein Lädchen hat) Wohin also ging der Franz Biberkopf zuerst? HA! Zum Rosenthaler Platz, sogar die Tagesschau weiß das! (sic!). Hat da nicht die neue, die digitale Bohäme auch ihre Heimat gefunden? Hat da nicht DER Blogger-@vergraemer in solchiger Kneipe sogar vorlesen lassen, wie er einst mit mir las? Genau, da musste ich hin. Ins St. Oberholz, der Kneipe der Digitalen, die bloggt und ein Verlag ist, twittert als @oberholz facebookt und einst unter Pseudonym den Franz Biberkopf beherbergte. Und sie interviewen die göttergleichen FAZ-Blogger, die von anderen FAZ-Bloggern aus dem Süden tucholskyt werden, blau-weiß. Dorthin also s-bahnte ich in den Untergrund und wallfahrtete als gemeiner Touri wieder zum St.Oberholz empor und siehe da, die Apfeljünger und Lenovo-Freaks huldigten ihren Gotthäuten[/block]
zu technischen Raffinessen, wie sie die Provinz nicht kennt
und tatsächlich, da war ein Buch aus eigenem Kneipenverlag, eine Lektüre für Nichtleser, ich wurde der Ohnmacht bei nahe, von einem twitternden @bukowski, ich würde ihm dereinst followen.
„Was das Büchelein wohl kostet“? „Was ist das eigentlich“, sprach der Thekenhüter. „Weißt Du was das kostet“? Ruf in die Küche, wo man gerade meine Pasta bruzelte. „Ähm, wenn es Sie wirklich interessiert, dann bekommen sie es so.“ Isn’t it nice?
Hatte ich also ein Buch von einem Twitterer, Pasta, das gleiche Bier, wie im heimischen Lyrik Büro , hätte freies wLan, wie ebenda auch, Krach auf der Gass wie an der Feuerwache, aber nur mit immer der selben M1 Straßenbahn draußen und so vielen Fahrräder wie in der Plöck, nur dass die todesmutigen, meist jungen, hübschen Berliner-Innen, zwischen den Autos umher wusseln und den Kick durch Ei-Pott-Hörer gegen den Verkehrslärm noch verstärken und vor den Fenster nicht nur OBERST-Coole Cocktail-Bars auf der anderen Seite, sondern auch Drama im Alltag,
ob die immer noch den Franz Biberkopf suchen? Lernfähig, wie ich bin hatte ich schnell herausgefunden, was am Samstag Abend im ÖPNV der Hauptstadt zählt, nein, keine Fahrkarte, was denkt ihr, fast jeder hatte eine Bierflasche in der Hand und so passte ich mich den Eingeborenen an,
leider hatte ich keine Seiden-Ballon-Joggings dabei, sonst hätte ich auch in der angesagtesten Tracht der haupstädtischen Nachteulen am prallen Leben teilnehmen können.
Ich hoffe es hat aber niemand gehört, dass ich im Übergang der S25 ins Brandenburgische jene Konzerte aus dem Bach auf die Ohren fischte.
Jenseits des feingeistigen Nacht-Bär-Gebashe, das ist eine feine Kneipe, dieses Oberholz, an das ich mich gewöhnen könnte. Nette Leute, eine lockere, ungekrampfte Atmosphäre, die Esprit ausstrahlt, auch von außen, man darf auch analog schreiben und das könnte ich auch digital dort, doch, ein feiner Ort zum denken, schreiben und das tat ich denn auch… aber das gibt ein anderes Geblogge…