Besoffen von Kernspaltungen lallen die Sonnen durch die Weiten des Alls, schleifen ihre Planeten und deren Monde, samt anderem eingesogenem Schrott mit sich. Zur Hochzeit des Jahres, wenn die Planeten am wenigsten taumeln und unser Städtchen der nahe gelegenen Sonne am nächsten ist und ihr freimütig das Gesicht entgegenstreckt, aus grauen Mauern, roten Ziegeln, mit grünen Narben durchzogen, dann bricht all der Unmut durch. Die beständigen Kernfusionen in dem großen Gestirn, die tobende Hölle. Ja die Hölle wohnt in der Sonne, war das nicht bekannt? Wo sonst soll das Höllenfeuer denn wohnen, auf dem kalten Pluto vielleicht? Die Hölle wärmt uns, bringt Leben und dörrt uns aus, wenn wir der Hitze zu nahe kommen. Das ist die Strafe. Für Sonne und Mensch. Wärmende Ernährerin und Strafgefangene aus sich selbst. Aber ich habe den Himmel gesehen. Der Himmel ist hier auf Erden, wie jedes kleine Kind weiß, bis man ihm das Wissen austreibt und in unerreichbare Fernen rückt. Mein Himmel liegt im Schattenland, unter Kronen von blaugelb gemischten Blätterorgien. Kaskaden aus Höllenlicht funzeln sachte in göttlicher Dosierung auf meine Lider. Ein leichter Wind saugt den Schweiß in die Kühlung der Morgenluft. Die Farbe des nahen Sommers grünophyllt in allen Schattierungen von sanftem Frischgras bis zum tiefen Dunkel der Zedern, die fern der Heimat zwischen den Eichen wimmern. Ich pflanze die Schatten in die unbeschnittenen Wiesen, für das Vieh in den Ställen, verborgen im Heu. Ich versenke die Schatten in der uralten Flussau, die sich so oft wie ein See gebärdet. In diesem Schattenwasser will ich im Winter meine Gedanken baden, wenn der große Grau wieder seine kalten braunen Finger über die nackten Äste streicht. Aber heute flieg ich 2 Millimeter über Grund durch die Himmel hienieden, der Hölle entronnen, unter dem Dach meines Schattenlandes, während wir mit all den besoffenen Sonnen weiterziehen, wen interessiert schon der Weg durch das Chaos, wer hat schon ein Ziel?