Der Kammerton A war auf die 430 Hertz (von 440 bei europäischen Normalstimmung) der Mannheimer Schule abgesenkt auf den Darmsaiten der Barockinstrumente des Mannheimer Hofquartetts, das in dieser Besetzung debütierte und mein Herz wärmte.
Besetzung Marie-Luise und Christoph Dingler, abwechselnd erste und zweit Violine (ich berichtete über das Geschwisterpaar). Ulrike Kruttschnitt, Viola, Gregor Herrmann , Cello.
Programm und Beschreibung gibt es hier. Ich sag’s ja immer: Vergesst die Popakademie, die Musikhochschule Mannheim rulez!
Selbst der der architektonische Höhepunkt der 50-iger Jahre Ätzarchitektur der Ludwigshafener Stadtbibliothek cum anhängendem Kunstverein war erträglich,
bei bester Akustik, muss man sagen, ich weiß das, las ich doch auch schon dort (ich berichtete). Und das alles tatsächlich nur 1,5 km vom Mannheimer Schloss entfernt, linksrheinisch halt, aber zu was gibt es Brücken?
Drei Streichquartette gab es. C-Dur vom Mitglied der original Mannheimer Hofkapelle des Karl Theodor Franz Xaver Richter, B-Dur vom “odenwäldischen Mozart” J. Martin Kraus (der in Mannheim zur Musikschule ging, um später dem schwedischen König was vorzuspielen) und d-Moll vom Wolferl, der zwar eine Mannheimerin heiraten durfte, aber nie eine Stellung dort fand.
Ich genoss jede Sekunde des Konzertes, die Gedanken flogen, das Herz hämmerte zu den 430 Herz und Mozart gewann. Eindeutig die reifeste Komposition des Vormittags, mit Herzblut vorgetragen. War schön. Mich irritierte nur, dass keine Soli vorkamen, ich habe zu oft Jazz gehört. Im Ernst, warum eigentlich nicht? Einfach aufstehen und Variationen improvisieren. Auf was man alles kommt.
Ludwigshafener Matineen. Warum nicht? 30.11. singt die Pellegrini? Notiert.