Mit der Wortschau auf der Leipziger Buchmesse #lbm16

Es ist schon ein Unterschied zwischen Messebesucher und „Standwächter“. Dieses Jahr half ich Wolfgang Allinger, dem Verleger und Mitherausgeber der Wortschau den Stand zu betreuen. Es war auch für Wolfgang der erste Auftritt bei der Leipziger Buchmesse. Das dehnt sich und zieht sich doch von 10 bis 18:00. Versteckt in diesen Verhauen, auf Kundschaft wartend. Dann wieder das Umschalten vom sinnierenden Beschau des Mahlstroms der Besucher zu (oft auch intensiven) Kontakten. Immer wieder die ungläubige Frage wo denn um Himmels willen dieser Verlagssitz„Herxheim läge“. Die Pausen waren gefüllt mit Stärkungen des Leibes, weniger des Geistes, der halt schwach ist, wie immer.

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Noch eine Wortschau-Autorin. Irgendwie gelang es mir nicht, sie am Stand zu knipsen…

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http://www.leipziger-buchmesse.de/ll/veranstaltungen/16819

Dann die starke Lesung im „GohliserSchlösschen“ mit Frauke Tomczak, Frank Norten und mir. Ich genossdas luftig-leichte Kennenlernen am Stand, die steigende Spannung, dieintensive Lesung, die Entspannung zum Schluss und der Wunsch nach„wieder einmal“, auch wie immer

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Ich sah nicht viel von der Messe sonst,mal hier, mal da, unfähig noch viel mehr aufzunehmen. Mir viel nur auf, dass Social Media an den wenigsten Ständen eine gestalterische Rolle spielt, die Community irgendwie in den Mobiles und Laptops verbleibt, keine Youtube-Trailer flatterten. Mit der Wortschau auf der Leipziger Buchmesse #lbm16 weiterlesen

Alles Firlefanz, Lyreley

(Texte, gelesen im Gohliser Schlößchen im Rahmen von “Leipzig liest” zur Buchmesse Leipzig am 18.03.2016)

In Zeiten, wie diesen, wo man schreien möchte: „Halt, aussteigen“ und ein sardonisches Gelächter aus den Tränen brechen will, wollte man gerne ranten und schreien und schütteln. Aber es nutzt ja nichts, auch der Rückzug ins Reich der Beethovens, wie es Degenhardt so schön süffisant sang ist verbaut. Und die umwölkte Stirn zeigt: Alles Firlefanz. Was du machst ist Firlefanz. Selbst das Dada ist verbraucht, hat seine Museen. Doch ich werde noch zum Rolandseck pilgern und dem heiligen Arp opfern. Aber ein wenig muss ‘raus. Auch wenn es denn Firlefanz wäre. Unter Lyreley.de finden sie übrigens den animierten Text dazu. „Da, da, Firlefanz, Lyreley“. Die Texte, die ich jetzt lese, ob das Lyrik ist, nun das ist wohl Firlefanz, sind seit 18:00 im Netz unter Mikelbower.de nachzulesen.

Poetik

Ich fühle also
bin ich
wer schreit da
abgehoben
ich sitze
mit dem Arsch
fest auf meinem
Wolkenstuhl

Hohne People!

Verhohne
Piepel
gravitätisch
die Wellen
haderlumpe
die Zeiten
raume
um Verzerrung
untertänigst
Herren Rad

Dadakranewal

Lehau laffaf
hanarr hoia
erperückk
nasrotz
undebütz
schaklewick
tätäeräh
bonanzhumba
#Dada100

Kittakittakitta

Kindliche Demut
verloren im Rotz
streikt an Brückentagen
des vorletzten Sommers
Im Bett ein Kleid gehäkelt
aus ungeliebten Pusten
es wären Blumen gewesen
Vielvölker küssen
ihre Panzerlein
rauchen den Diesel
aus Frackinggras
Mein Zorn
roost Dornen

Lauer Winter 15/16
(nein, nein, es herrscht hier kein Krieg, auch wenn er scheint)

Irgendein Quintakkord
gezupft und durch
Blech geblasen
verrostet ungewachst
und das Wort dazu
geflattert im Unwind
der Sommerfransen
aus Sale Phrasen
immer nur in C
die mollige Dur
Perücken federkielen

Drüben schneuzt
ein Flüchtling sein
Kind

Kein Koran, keine Thora, die Bibel kichert Saxofon

Auf, hopp, auf!

Törö
Giganten stehlen
Kieselsteine
als Bächlein
und Flüsschen
stapeln Mäuse
von Meikosanft
dekorieren Ruinen
von Museen und
spielen mit den
geborstenen Rahmen
von Remmerbrand
Leise lacht
Mikel der Angler
Die Zimbeln der
sixtinischen Kapelle
spielen Zappa
für die Sendung
der Wüstenmaus
Unsichtbarer Nebel wattet
Nur ein dumpfer Hauch
aufgerissner Münder
gröhlender Fratzen
verseucht mein Gemüt
Wut mäandert durch
Gedankenfetzen
Kalte Logik
in selbstgeschäumten
Wolken

Nein
Die Liebe
blöckt laut
angepflockt

Es gibt mich
noch

Der Kitsch
kreischt sich
von pink nach rot


Geister aus Matrix und Kalk

Geister taumeln
durch die DNA
buckeln durch
Unschärfe
relationen
mit Relativitäten
transsubstantiationen

kleine Quanten
theoremen durch
mein Kontinuum
Die Dynamik thermt
Vampire und Elfen
im Hauptsatz
ins Einhorn der
Nacht

Shortslist

Im Sommer
trage ich Shorts
Kurze Hosen
sozusagen
es ist mir egal
was die Stilverbrater
dazu sagen
meine alten Beine
gerunzelt und veradert
haben ein Recht
auf frische Luft
und lesen! natürlich lesen
ich lese in Shorts
und nein!
was ich da lese
passt nicht und
nie und nimmer
auf eine Shortlist
die überlasse ich
den langen Hosen
des Betriebs
röckchenweise
sozusagen

Museums-Prozessionen

Sie tragen ihre
geheiligten
Bilder für
Milliarden ersteigert
in der Nacht der langen Museen
durch die Straßen der Stadt
Weihrauch verpflastert
Zwanzig über zwanzig
Kanonen wachen
und die Spitzel
dieser Verfassung
Pro Fessoren
vögeln die
Kunst

Ü 60 mein Schatz

Drei Schiffe aus Kastanienmelange
schleudern in die Wüste des ewigen Pop
dem Jagger die Satisfaction aus den Falten
tanzen lets spend the days together
und nur noch die großen Zehen tanzen
sollen sie doch giggeln die Tanten
mit ihrem Elternabendblick zum
Matheheftaufkleberfick und den Seufzern
in den Rheumaliga-Esoterien
mein Knie hält nur noch 2 Stunden
über den brennenden Knöcheln
ich tanze den Cummings durch
die Bachmannerei zu den Laboratorien
in der cannery road east of eden
was scheren mich 47iger
als hätte nur Kafka in Prag gesungen
und der Tango bläst in Nierstein
die fröhlichen Weinberge des Zuck
Maggi mein Messer
keine guten Menschen mehr
lasst uns Kreide greisen
I need someone to love
ach Joe, ach Joe
draußen nur Mozart
zum Requiem fuck ye
Bayreuth

Wir kommen

#lbm16 …. Wir kommen

wortschleip
Die Leipziger Buchmesse naht und dieses mal werde ich Wolfgang Allinger, Verleger und Mitherausgeber der Wortschau am Stand unterstützen, damit er auch einmal zwischendurch die heiligen Hallen durchstreifen kann, seine Mitherausgeberin ist leider verhindert. Ich bin also vom 18.-20.3.2016 in Halle 5 Stand H120 erreichbar. Das war so eine spontane Idee, auf der Schwetzinger Buchmesse geboren!
Wolfgang und die Wortschau kennen erfahrene Blogleser hinreichend!

Screenshot von wortschau.com
Screenshot von wortschau.com

Screenshot von der #lbm16 App
Screenshot auf der #lbm16 App
Wenn wir schon dort sind hat der liebe Wolfgang eine Lesung für Wortschauautoren organisiert, im Rahmen von “Leipzig liest” im Gohliser Schlösschen Die Screenshots sind übrigens aus der Android-App der Leipziger Buchmesse. Die App ist fast flüssiger zu bedienen als die Website! Ich freue mich dabei Frauke Tomczak und Frank Norten kennenzulernen. Ich bin gespannt, wie en Flitzebogen, wie denn sowas besucht wird, bei dieser wahnsinnigen Leseorgie in Leipzig. Meine Unterabteilung soll eine Hommage an die Dadaisten sein “Alles Firlefanz Lyreley” Blogleser erinnern sich bestimmt! Am 18.3. wird das ab 19:00 auch hier im Blog nachzulesen sein.
Ich freue mich auf Leipzig und auf viele Begegnungen, auch und gerade mit Tweeties aus meiner Timeline und/oder Facebookfreund*innen.
Ich werde aus Leipzig und Halle (wo ich nächtige) via Twitter als @mikelbower und dem Hashtag #lbm16 berichten und versuchen zwischendurch auch zu hier bloggen! Man liest sich!
[Nachtrag: Die Wortschau teilt sich den Stand mit dem Mirabilis Verlag. Da bin ich auch gespannt! Klingt alles sehr, sehr gut!]

Quatsch im Beipackzettel

quatschc2Der Beipackzettel lügt nie. Das hohe C sollte nicht in Milchtüten verpackt werden, nein. Auch nicht in Flaschen, nein, das ist kein ökologisches Problem. Es geht um mikroliteradingschemische Prozesse. Stellen sie sich das hohe C vor, nein, was rede ich, singen sie es doch einfach, was sie können das nicht, dann stellen Sie doch eine Sopranistin ein, das werden Sie wohl noch können, oder ? Also nach diesem Genuss werden sie wohl feststellen, dass eine solche Fülle an Ton nicht in eine Milchtüte passt, kein Trichter könnte es fassen, nein, nein. Da aber kaum einer (Strich e) diesen Beipackzettel je liest, geschweige denn das Gelesene umsetzt gibt es jetzt ein neues Symbol das ++@C, quatsch © , ein schön eingepacktes Symbol, dass sogar seit Windows(R) 3.1 in den True-Type(R)schriften verankert ist, wahrscheinlich zu diesen Zwecken, ein C mit einem Kreis drumherum und das bedeutet: “Kein hohes C in Milchtüten oder Milchflaschen füllen”. Ab Oktober 2012 werden deshalb alle Milchtüten und Flaschen dieses Symbol tragen, bis dahin sollte jeder Bürger es sich darauf denken, zweimal täglich. Also © (Tipp der Redaktion :Taste Alt+0169 auf dem Nummernblock drücken) nicht vergessen, sie können die Sopranistin jetzt wieder nach Hause schicken, falls sie jetzt nicht schon heimisch geworden ist, so oft wird sie ihre Kunst nicht ausüben dürfen…….Das nächste mal, Damens Herren, KollegenKollegen, werden wir über das (R) sprechen, wie es vor allem im Frankenland und dort hergestellten Fussballern so gerne flächendeckend über die Treidmark gekippt wird. Also, dranbleiben, und vor allem notabene : Der Beipackzettel lügt nie.