Nur der Rost
korridiert
durch die Nebel
Das Weiß
des spröden Februar
frißt sein Temperament
Der Mut lacht
und wälzt mich
im Bett auf
Seitenlage
Hey wer bist Du
Monat: Februar 2006
Fahrt
Ich kreuze
hier
nennt mich
Jesus
Nebel im Greis und den Straßen
Zerkniffene
Lippen tränken
meine Träume
Küsse trollen
durch die Nacht
Ein Riese
wankt zu Pfluge
Eiszeit
Gestern Abend konnte ich nicht widerstehen und aß um 18:00 mitten auf den (Mannheimer) Planken im Freien ein Eis. 11 Grad Celsius und ein wenig Gasheizung vom Terassenstrahler sorgten für Frühlingsgefühle, auch wenn der Wasserstand des Neckars wenig Gutes verheißt. Und dann war noch Dichterlesung im Cafe Uhland. War ich noch nie gewesen, in der Neckarstadt dort. Die Räuber lasen gekonnt gut gestern. (Schließlich sind die Räuberseiten in eigener Regie ja jetzt auf mikelbower gehostet ).Vor allem Silke Heimes „atemlose“ lyrische Prosa war „atemberaubend“ gut geschrieben und vorgetragen, obwohl, Margot Dreiers Geschichte oder die von Ludwig, was soll’s, es hat mir gefallen. Lustig ist das große Uhlandporträt im Uhland, vor dem die Dichter/innen lasen. Kann man hier auf den Bildern sehen, wenn man sie vergrößert. Auch wenn da nicht die Räuber lesen, sondern die Poker Kings spielen. Hey, dass ist ja Susi Gab am Akkordeon. Was ist die Welt so klein. Muss ich mal hin, wenn die spielen. Es wird Zeit, dass die Eiszeit zu Ende geht und ich wieder mit dem Fahrrad los kann. Der Uhland konnte es halt:
(Ludwig Uhland)
Frühlingsglaube
Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste, Tal:
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Der Schwabenhass in Mannheim scheint nachzulassen, obwohl, wenn man den Oettinger betrachtet, brrrrr. Aber der Uhland und das Uhland, sind schon ok.
Termine, Lesungen, Termine
Vorab zum Vormerken:
Lesungen:
7.3.2006 19:00 Stadtbibliothek Viernheim
im Rahmen der Viernheimer Auftaktveranstaltung
“1 Buch im Dreieck” // “F. C. Delius: Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus”
Am
6.4.2006 20:00 Kunsthaus Viernheim
Die “offizielle” Buchvorstellung von “Ach Du, säuselt das Kapital” im dann nagelneu eröffneten Kunsthaus Viernheim. (Da wird noch gebaut, auch an der URL) lol. Plakat und Infos kommen noch!!
(Eintritt ist bei beiden Veranstaltungen frei)
Feste Feste
Ein Trachten
blökt durch
blonde Loden
Schenkel latzen
Eine Hose schwillt im Wind
Also doch
Das Leben
hat zurückgebissen
vögelt mein
Grinsen
und lacht
Der Tod
tanzt
durch wabernde
Beats
Wegstücke
Der Weg ist das Ziel sprach er und sank auf die Bank um zu ruhen, er war ganz malade. Dieses Haschen nach dem großen Ziel machte ihn regelmäßig fertig, vor allem an den Wochenenden. Er lief und lief den Weg entlang, denn das Laufen an sich war ja Ziel, die Bewegung, das Nie-Erstarrensollende des Eigentlichseienden. Das Leben wurde also immer zieliger, je mehr er lief, aber auch müdiger. Die Last der Reise wuchs mit jedem Schritt, je länger der Weg wurde, den sein Leben mit ihm ging. Manchmal setzte ich mich zu ihm auf die Bank, nur so, um ihn ein wenig aufzuheitern auf seinem Zielenweg. Ich wartete dann seinen Kilometerzähler, bewertete für ihn die Tiefe des Zieles und badete in seiner Gelehrsamkeit des donnernden Dauerlaufes. Es machte mir nichts aus, daß er mein flatterhaftes Wesen, das ungern nur lief um des Laufens willen, leichtschürzig verachtete. Er fragte nie, was ich sonst so machte, was sollte ich auch machen, außer ihn bewundern auf seinem Weg, der das Ziel war. Ich bewunderte ihn außerordentlich. Er mußte sich keinerlei Gedanken machen über Ziele, Wünsche, Sehnsüchte. Er mußte nur laufen, immer der Nase lang. Das ging mir ab.
Ich flattere immer von daher
nach dahin, ganz, wie es mir in den Sinn kommt. Oft sitze ich nur so da und überlege, lasse die Gedanken in meine Tasche fallen, um sie später mit den Nüssen zusammen zu knacken. Ich fliege mit den Augen zu den Antennen auf den Hochhäusern und freue mich, wie die Menschen untereinander zu kommunizieren wissen, auch wenn sie ihr Ziel soweit weg von einander treibt. Ich habe auch Ziele, klar, ganz winzig kleine, aber so versteckt, daß ich sie immer suchen muß. Manchmal krabble ich in die tiefsten Ecken um mir dort Wegweiser zu basteln, oder ich werde einfach dahinein abgetrieben von der Menge, gegen die ich mich zwänge, zu meinen kleinen täglichen Zielen. Welche Freude, wenn ich wieder eines erreicht habe, und sei es nur der Weg zum Arbeitsplatz, den ich an diesem Tag so sehr versuchte nicht zu finden. Ich bin ein Mann der kleinen Ziele, mit vergessenen Wegweisern, selbstgegrabenen Wegen, Pfadefindern abhold.
Und ich bedauerte ihn so sehr, wie er sich müht auf seinem Dauerweg zu einem Ziel, das im Niewaresda liegt. Und sich nie freut. Und ich mit meinen alltäglichen kurzen Wegen, der sich so freut und das Leben ausruhend genießt, schäme mich dann ein wenig, aber nur wirklich wenig, nehme ihn in meinen Arm, küß ihn von fern ( wo denkt ihr hin, was jetzt käme, er weiß es ja nicht einmal ). Zum bleiben überrede ich ihn nie mehr. Sie hätten diese Augen sehen sollen beim ein und erstenmal. Also verweil ich ein wenig in seiner Wegigkeit, berausche mich an der Geschwindigkeit seines Lebens und bastle mir dabei einen Wegweiser zum nächsten Ziel. Mittagessen mit meinem Schatz, das ist das nächste Ziel, und schon rausche ich neben ihm dahin, mein Ziel liegt manchmal an seinem Weg.