da draußen, unter den künstlichen Sternen, immer noch. Auch bei den Nachbarn blinken die LEDs. Bei geschlossenen Rollläden. Sie sehen es nicht von drinnen. Ich wundere mich. Sehr. Über so vieles. Irgendwo da draußen tobt auch ein Wahlkrampf. Ministerpräsident fressen Bratwürste auf dickunddoof.Tok. Alle tokken. Ich nicht. Ich lese es nur in den Online-Gazetten. Der ganze Wahlkrampf geht an mir vorbei. Was jucken mich diese Duelle? Sind eh nur dafür da, damit Journaliter*innen entscheiden können, wer gewonnen hat. Als ob das messbar wäre. Niemand weiß, was das bewirkt. Bei mir gar nix. ich höre weg, sehe weg. Kostet nur Nerven. Politische Programme werden erst in den Koalitionverhandlungen festgelegt. Wenn überhaupt. Wir wählen übrigens den Deutschen Bundestag, demnächst. Keine Kanzler*innen. Keine Präsidentinnen, was so gut tut. Wir wählen übrigens geheim. Nicht in Umfragen. Nur fürs Protokoll. Egal. Ich schlürfe meinen Kaffee und wundere mich sehr. Bald sind die Umläufe um Tante Sonne wieder anders. Es wird täglich heller. Die Tage länger. Das wundert mich nicht. Nee, iss so. Die Saturnalien kommen dann. Die Weltmacht braucht das nicht, die ist total närrisch, immer, so scheint es.
Ich warte auch nicht. Nein, das Christkind meine ich nicht, Dummerle. Auf Schnee. Schnee ist etwas für Gebürge oder so. Nein, nix da, siehe Beitragsbild. Ich warte auf die blühenden Bäume. Ich bin dann 73. Wer weiß, wieviele ich noch sehen darf. Was? Ich darf nicht an so was denken? Wann, wenn nicht jetzt?
Autor: mikel
Lametta Lamento
Mein Beitrag zur #spätlese49 Motto “Lametta Lamento” im Theater Felina-Areal Mannheim, moderiert von Angela Wendt. am 17.12.2024
Vorwort
Als das Jahrtausend noch jung war und gerade sein erstes Jahrhundert geboren hatte, schrieb ich meinem jährlichen Weihnachtsfrust in zwei Blogs, fast täglich von Oktober bis Dezember, 2003 und 2006. Frust, weil ich mich dem wichteln und basteln nicht entziehen konnte. So bezeichnete ich mich als Weihnachtshasser oder – Phobiker. Obwohl es mir ja nur um die ja, äh, kapitalistische Varianten ging.
Vom Weihnachtsmann des Marktes Fegidia Süd. Vorschau 2,1
Gnadenlos geht’s es jetzt bald in die Endrunde. Die Besinnlichkeit fängt mich schon an zu pieksen und ganz langsam beginne ich nach dem Genuss von etwas Weinbrand, mit koffeinhaltigem Gesöff gemischt, mir Weihnachtslieder zu Hause vorzuspielen, von denen ich ab Mitte der übernächsten Woche an tagtäglich bedudelt werde. Ich schaffe es bereits wieder eine halbe Stunde zu ertragen ohne in Schreikrämpfe auszubrechen. Bis Samstag will ich soweit sein sie vollkommen negieren zu können. Nicht mehr bewusst zu hören, noch nicht einmal mehr als Geräusch. Damit mich alle recht verstehen: Ich habe überhaupt nichts gegen die schönen alten Weihnachtslieder, gar nicht. Sie sind ein wertvolles kulturelles Erbe, aber ich habe etwas gegen das Abgedudel, die ver-popisierung der ganzen Welt. Man könnte meinen, die Menschheit hätte Angst vor sich selbst, weil sie beständig, beständig bedudelt werden muss, selbst beim Käse kaufen. Ich habe Angst vor Jingle bells.
Von Daniel Maria Cornelius, dem fiktiven Lifestyle-Reporter des Magazins „Weiß-Blau“ 2006 Lametta Lamento weiterlesen
Carl Theodor, kein Dalberg da?
Allenthalben lobpreisen sie mit Pauken, Chören und Trompeten den Geburtstag des Carl Theodor von der Pfalz, Bayern, Düsseldorf und so weiter. So auch hier.
Klar, der Herrscher über die Nachbarstadt Mannheim und Förderer des Scwetzinger Schlossgarten, meinem Liebling. Aber! Aber ich bin in Viernheim geboren, lebe dorten und bin somit Hesse. Waren wir nicht immer! Als Besitz vom Kloster Lorsch, als Erbfolge Bistum Mainz. h
Also Mainz. Immer noch tragen wir das Mainzer Rad im Wappen. Unter den Mainzer Bischöfen finden wir auch einen Carl Theodor, nur 20 Jahre Jünger als der Pfälzer, in Mannheim geboren und Bruder vom Obersten Beamten und späteren Schillerintendanten Wolfgang Heribert von Dalberg, vom Nationaltheater des Pfälzer Carl Theodors. Erstaunlich, oder? Der war aber jetzt auch, also der Bruder Kurfürst und Reichserzkanzler von Mainz und was weiß ich wo noch alles. Also UNSER Carl Theodor!
Voila. Er in der Wikipedia.
Ich bewunderte ihn ja schon in Aschebersch. Da ist auch das Beitragsbild her. Also da feiern sie ihn wie den Pfälzer in Schwetzingen.
Kumpel von Napoleon war er auch unser Carl Theodor. Doch! Siehe die Wikipedia!
Zitat: “Besonders faszinierend für Napoleon war, dass es bei Kaiserkrönungen üblich war, nach einem Mitglied der Familie Dalberg zu rufen mit dem Ruf Ist kein Dalberg da? Napoleon soll ernsthaft die Absicht gehabt haben, dieses Zeremoniell auch bei seiner Kaiserkrönung beizubehalten. Zwar erfolgte der Ruf dann doch nicht, jedoch war Dalberg bei der Krönung anwesend und Napoleon erzwang vom ebenfalls anwesenden Papst Pius VII. für Dalberg das Pallium und die Verlegung des Erzbistums Mainz nach Regensburg, wo es dann bis zum Tod von Dalberg Bestand hatte.”
Alles sehr verwoben und durcheinander da, als das Heilige Römische Reich Deutscher Nation implodierte. Nicht so langweilig wie der Pfälzer mit seinen Mätressen!
Warum ich das hier aufschreibe? Nun, hier und da jetzt schon gibt es Jahresrückblicke 2024. Ich blicke voraus nach 2025. Wenn mein Gebein und der Rücken mitmacht, könnte ich ja mal auf den Spuren dieses Garl Theodors umher irren. Wer weiß, ob es das Deutschland-Ticket noch 2026 gibt.
Also Mainz, Aschebersch, Regensburg, äh ja Paris und so. Alla gut, ma liest sisch.
Ach der Schwetzinger Sckell, den der Pfälzer Carl mit nach München nahm, der wirkte auch dort in Aschaffenburg. Gell..
Ach der Herr Schiller:::
“An Karl Theodor von Dalberg”
http://www.zeno.org/Literatur/M/Schiller,+Friedrich/Gedichte/Ausgew%C3%A4hlte+Widmungen+und+Stammbuchbl%C3%A4tter/An+Karl+Theodor+von+Dalberg
Glücksschwein Carl Theodor
Beitragsbild: Die “Glücksschwein-Skulptur” vor der noch nicht beginnenden Show zu Ehren von Carl-Theodor am 3.11.2024. Btw. Großartig inszeniert und im Dialekt kommentiert von Chako Habekost.
Ein sehr informativer Beitrag zum Leben des Pfalzgrafen, Kurfürsten etc auch von Bayern)
“Das Glücksschwein von Schwetzingen” eine Skulptur von Peter Lenk, klick zur Website. Zitat:
“So verhöhnte Friedrich den Karl Theodor als „faulen Kerl und Glücksschwein, das mehr Länder geerbt, als er selbst erobert habe. Wenn dieses Vieh doch sterben wollte, das wäre ein Glück für ganz Deutschland.“
Mein Lieblingsbild von Carl Theodor, vor dem Schwetzinger Schloss. Gerade deswegen. Den ” Alten Fritz” konnte ich noch nie leiden. Ach hätte doch Maria Theresia gewonnen. #seufz
Vor 300 Jahren wurde dieser Kurfürst am 11.12. geboren und zum selben Datum starb er vor 225 Jahren.
In Mannheim und Umgebung geht langsam das Gedenkfieber um und ich fühle mich auch bemüßigt denn: 2015 wurde ich das erste Mal so richtig auf den Kurherren aufmerksam. Und bloggte. Tanja Praske veranstaltete einen “Tweetwalk Schloss Nymphenburg: #Lustwandeln und Geheimnisse im Park” und lud ein vom Heimpark aus mitzutwittern.
Das tat ich dann auch. Ich sauste wie so oft nach Schwetzingen. Und twitterte mit.
Fröhliche Zeiten waren das, als man via Twitter interaktiv teilnehmen konnte. Keine statischen Insta-Walks oder so. Heute heißt das X und ich bin raus. Ich will nix zu tun haben mit Herrn Musk.
Die Statue von Lenk oben gab es da noch nicht. Glücksschwein Carl Theodor weiterlesen
Künstlisch
Bild: Die abgerissenen Kühltürme des AKW Biblis.
Vergnügt patschen die Minister jedweder Couleur beim Digital-Kipfelchen in ihre Händchen. In einem Geheimlabor der kurpfälzischen Supersoftware mit den 3 Buchenstaben in Cooperation mit dem 4 Buchstaben Dax, war es gelungen, durch eine supergeheime Datensammlung von Zitaten des ehemaligen Kandesbunzelers aus Oggersheim gefüttert, („Soze un Bimbes“ genannt) ihre eigene KI zu ermächtigen auch Pfälzische Texte zu generieren. KI. Endlich auch hier, KI. In der Sprache des Carl Theodor und seinem schillernden Dalberg! Die Gemeinderäte tanzen Charleston um den Capricone von Max Ernst in der Kunsthalle Mannheim und grölen „Sachlichkeit“, in Paris schon 1925 surreal verachtet. Dädä tönte es aus der Hauptstädt des Ländes. Gagä. Bäm Bäm.
Was werden die Beämten erst sagen, dass die Schreibwarenfabrik Mikelsoft in ihrer Zynigkeit den Strom für die hauseigene KI, äh AI, ausgerechnet vom AKW Three Mile Island in Harrisburg bezieht? Da hängt sich keiner die Windows hinaus. Wäm. Kernschmelze im Word?
Der lesende Autor hier wäscht seine Hände in dieser Unschuld des Pilates. Schon 1983 schrieb er auf seiner Susi (einer Reiseschreibmaschine) Texte für sein Stück „Singe beim Babbln“ in dem einem Mann die “Träume der Nacht” vorgestellt wurden. Zuerst das Lied der Computerelfe. Inspiriert von einem Prozessrechner der AEG, 6010, blinkend und mit gerissenem Lochstreifen, im Radio das Lied der NDW “Ich düse im Sauseschritt”. Keine Sorge, dieser Traum wurde empört vom jugendlichen Held abgelehnt. Künstlisch weiterlesen
Ach die Weld
On de Hassbrogge vorbei
gluggst als noch die Bach
Wolgehimml troanfunsln
om Gegrisch vorbei
Englscha krawwln im Efeu
zwische de Drachetropsa
om Peter soim Dom
Die Foahne die Schilda
die Babbldeggl donze
om Wassa entlong
Moi Messa glänzt die Sunn
newa die Gawwlzinke
fa die Worscht un die Pommes
un schunschnt nix
Schwoane glinnan iwwa Welle
hagge uf die Kepp vun de Ente
Ausm Ferseh dunnan als wia
Parole un gegosse Gegrinse
Aus jetzt de Ton des Gestöhn
Gosche reiße umsunschd
Isch lach mit de Kinna
un schaugl die Weld
Geschrieben im Biergarten “Zum Schwanen” in Neckartsteinach, direkt am Neckar, mit Blick auf das Schwalbennest, wo vielleicht einst der Bligger von Steinach schrieb, ein Landschad. Am letzten wirklich heißen Tag im August 2024.
Uffm Platz mittags im Dreie
Moi Selfie rappt Hexameter
aus de Jombe un de Metrik
Trochäus battlen Open Mike
E paar Balle hubse in de Korb
in Dreier schiebda hinnaher
gedriwwlt gedrawwlt gedobst
vun hinne dursch die Bee
rumgedreht faschd gedonzt
Kimmt koana mee koani
Sou eloa loneley sou
Koa Wedschafd mee
Kon Beggalade blouß
moi Selfie rappt Hexa
Hexa Trochäus
Gejombt zum Dunna
Wedda Wedda Wedda
Oh welche Pracht
Diese Spiele eiffeln die Quiztanten und -onkels der Ersten aus ihrem Studio an der Seine. So begeistert alle Franzosen; auf den Banlieues tanzen die Junkies auf ihren Fäusten geballt. Onkel Louis strahlt 14 in seinen Park, extra für die Reiter*innen mit ihren weißen Krawatten gestaltet, schon sintemals. Marie-Antoinette teilt Brot mit den Reichen, die den happigen Ein-Tritt berappen. So groß, so schön. Robespierre hängt Medaillen um die Köpfe, die König*innen applaudieren ihren Athleten, wen interssiert schon eine Adel.
Und doch liebe ich das alles. Aber Fähnchen schwenke ich nicht.
Nächstes Jahr bestimmt … TGV ratatatata
Verbindung zu Youtube erst nach dem Klick.
Wilde Jagd Nordwest
Blüten unter dem Ostermond
Auf der Heimfahrt leuchtete der Ostermond, der nach der Tag- und Nachtgleiche, sogar durch die Spiegelungen des Intercities. Wenn ich direkt an der Scheibe stirnte, sah ich den Rhein dunkel glucksen. Allerlei Nixen schien mir, hüpften, schlumpften, aber dann dachte ich mir, das kann der Schumann besser, das mit dem Rhein. Und ich hörte das im Dunkeln. Via Spotify, die Rheinische StaatsPhili aus Kowelenz.
Na ja. Der Wagner halt auch mit seinem Rheingold, aber das ist nix für den Zug, find’ ich.
Was solls. Eigentlich wollte ich schnöde nur Blüten gucken. In Bonn. In der Altstadt, “Breite Straße” und Heerstraße.
Man beachte, dass das “Fahrradstraßen” sind.
Als Ergänzung zum letzten Post. Reine Blütensammlerei. Blüten unter dem Ostermond weiterlesen