Tänze des Lasters, des Grauens und der Ekstase

(Titel: War wohl der Titel für ein Event in Wien mit einem Gedichtband der Berber)
Ich hatte mich in ein Bild von Otto Dix verknallt. Dieses Rot aber auch. Siehe das Beitragsbild. Ein Screenshot von der Website des Kunstmuseums Stuttgart. Das Bild eigentlich Teil der Dix-Ausstellung des Museums. Ich sah das Bild aber in dieser Ausstellung.

Sachlich: 100 Jahre Neu


Eine Ausstellung also zu Anita Berber in Stuttgart. Mt Gedichten, dachte ich mir. Ich hatte den Text hier gefunden. Klick.
Für Euch abgeschrieben:

O r c h i d e e n
Ich kam in einen Garten
Der Garten war voll von Orchideen
So voll so voll und schwer
Es blühte und lebte und bebte
Ich kam nicht durch die süßen Verschlingungen
Ich liebe sie so wahnsinnig
Für mich sind sie wie Frauen und Knaben –
Ich küsste und koste jede bis zum Schluss
Alle alle starben an meinen roten Lippen
an meinen Händen
an meiner Geschlechtslosigkeit
Die doch alle Geschlechter in sich hat
Ich bin blass wie Mondsilber

Aus einem Gedichtband, den ich nicht finde. War wohl was zu einem Event in Wien.

Nun. Ich machte mich auf gen Stuttgart. Ich hatte einen billigen ICE gebucht. Nun. Er fuhr ab MA wild durch die Gegend, denn die Schnellstrecke ist gesperrt, warum auch immer. Interessant über Bruchsal direkt, vorbei an Bretten und dem ganzen einlullenden Kraichgau. Warum halten die immer in Vaihingen?
Dank D-Ticket auch mal unter der Königstraße ge-ubahnt. Diesem grässlichen HBF entronnen, den die ehemaligen Ministerpräsidenten den Baulöwen zum Fraße vorwarfen. Ich bin gespannt, ob er früher fertig wird, als diese Kathedrale in Barcelona.
Ich war schon öfter in diesem Museum. Sehr ansprechend, mit Restaurant ganz oben. Alles auf Twitter selig, jetzt verschwunden, im Org des Musk. Noch ein Screenshot für Euch. Agenturen im Länd sind schon seltsam. “We put Art in Stuttgart”. Ja, ja, das war einst modern.

E-gal. Einen Halbsaal in der Dix-Ausstellung war für Anita reserviert. Dann der Schock. Hinten ein Überlebensgroßes Schwarz-Weiß-Bild der Berber. Saalhoch. Mittig ganz klein das Rote Portrait von Dix. Wie aufgeklebt. Soll wohl heißen, dass ihr Leben nicht immer gar so lustig war. Mein inneres Kind aber jammerte, man hatte mir meinen Rotrausch vermiest. Das ist Kunst, ich weiß. Aber passt zu meinen früheren Erfahrungen mit Schwäbischen Auditoren…
Ganz hoch oben rechts an die Wand gepinselt die “Orchideen” Mit / statt Absatz. Darunter irgendwelche Briefe etc. Gibt wohl nicht viel zum Ausstellen. Ein Bildschirm allerdings zeigte ein Teil eines Stummfilms, in dem sie tanzt. Den hier.


Verbindung zu Youtube erst nach dem Klick.

Hörte dem Kulturfritz Marc zu: Anita Berber – Das kurze Leben der skandalumwitterten Tänzerin.

Stuttgart bleibt erstmal außen vor. Auch wenn es so starke Museen gibt. Dieser HBF turnt so ab. Allerdings, der Rostbraten ist immer wieder gut. Die Schwäbische Küche aber auch. Bleibt mir weg mit Schiller.
Ich verspüre Lust auf die Landeshauptstädte Mainz und Wiesbaden. Sind auch näher und dann noch Frankfurt, gell. Ja, Goethe und Gutenberg.

Ave Caesar! Ciao Bella Kleo!

Irgendwie war ich enttäuscht. Geschieht mir recht. Ein klein wenig hoffte ich, das Historische Museum der Pfalz würde ein wenig mehr über Kleopatra wissen und zeigen. Natürlich nicht.
Kleopatra und Caesar in Echt. Nun.

Ich liebe ja Speyer und sein Museum, aber ich war halt enttäuscht. Nix wirklich Neues. Nix genaues weiß man nicht und was man weiß, da muss man vorsichtig sein, weil der Octavian Fake News verbreitete. Ich hatte ja vorab berichtet, aber mein Handy starb dahin. Jetzt aber kann ich wieder mein D-Ticket in der S-Bahn vorzeigen.

Vorgeblogge zu Kleopatra und Kaesar in Speyer


Dabei war die Ausstellung, wie immer wohl gestaltet. Sogar mit eigener Ausstellungszeitung.
Mit Teppich-Gate!! Und Talkshow.
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