Der doppelte Degas

Putzig! Zeitgleich zur Ausstellung „Degas – Klassik und Experiment“ der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe gibt es in der National Gallery of Art in Washington eine Ausstellung “Degas’s little dancer”

Vom Tweetup #degas_SKK in Karlsruhe berichtete ich hier.
Gestern gab es Washington ein #degasTweetup. Ich konnte nicht live mitlesen, weil ich im Theater war, davon wird auch noch zu berichten sein. Aber es gibt ein Storify zum #DegasTweetup. Wer lieber die Tweets direkt lesen möchte kann das hier bei Twitter tun. Dort findet man auch der kurze Tweet-Austausch zwischen der SKK und mir :) Nämlich, dass ich hier bloggen werde…
Also der große Unterschied: Ich jedenfalls finde auf der Website der NGA keinerlei Hinweis auf das Tweetup. Nur auf Facebook finde ich eine Einladung. Ein klares Plus für die Karlsruher, deren Website klare Informationen zur Ausstellung und den Aktivitäten dazu auf einer Website gibt. Ob die Amis wirklich ganz auf Facebook setzen, um ihre Community zu kommunizieren? Aber es gibt wohl auf der HP der NGA ein Menü-Punkt “Members”. Vielleicht tut sich da intern etwas, “behinde the scence”, in DC ist man ja gerne etwas geheimer… :)

Ansonsten? Ich muss bei Storifys von Museums-Tweetups immer lächeln. Ein Haufen Menschen, vor (berühmten?) Kunstwerken, mit hängenden Köpfen auf Smartphones starrend. Die Tweets selbst ähneln sich sehr. Bilder von Werken mit den Bemerkungen der Kuratorinnen. Bewunderung und der Tanz um das Hauptwerk, der “Kleinen Tänzerin”. Die Sprache der Tweets scheint mir leicht steifer zu sein. Eigentlich nicht typisch amerikanisch, kaum Gefrotzel o.ä. Interessanterweise spricht das NGA von “Discussions” statt “Führung” und Tweetup. Aber ansonsten ähnelt das Tweetup, von außen gesehen, mit einem Atlantik dazwischen unsere, doch sehr. Ich finde so ein Tweetup zum Nachlesen vermittelt eine Ausstellung doch sehr. Ich habe es auf jeden Fall gerne gelesen, wie ich in Karlsruhe gerne dabei war.

Ach ja, die Amis haben keine Nutellabrote, keine Mettbrötchen, keine Getränke gepostet. Entweder man macht das in der Haupstadt nicht, oder es ging trockener zu, als in Karlsruhe :))

Alles badisch soweit, #degaSKK

Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe hat ganz schön hingelangt zur Ausstellung „Degas – Klassik und Experiment“. Ich weiß nicht, ob sie das immer tut. Youtube-Trailer mit dem Kurator zum Tweetup, Zeitung zur Ausstellung online eigene App mit den Audiodateien zu der Ausstellung, auf der Website nicht nur Bild-Downloads für die Presse, sondern auch für Blogger und das nutze ich gleich mal kräftig aus.
Degas: Die Tänzerinnen. Quelle: Bloggerdownload von der Website.

Aber das war ja ein Tweetup. Die Kulturkonsorten, ein Netzwerk aus München, waren mit drei Personen angerückt und hatten auch die Anmeldung & Planung übernommen. (Es war nett die Menschen dahinter auch einmal kennenzulernen. Wer kommt schon auf die Idee einen Rembrandt der Pinakotheken via Ai Weiwei und der ISS ins All zu jagen.) Für das erste Tweetup ganz geschickt. Und als Apres-Tweetup der „Twitter-Salon“ ein leibhaftiger Barmann mit (auch) Absinth-Drinks für alle. Ganz schön hingelangt, wahrhaftig, Respekt. Mir fehlte nur der Anstecker für die Mit-Twitterer, damit man eventuell gleich folgen konnte. Das Netz in der Kunsthalle war einigermaßen, aber je nach Standort hatte ich Probleme das Geknipse hochzuladen und konnte nicht mehr tweeten. Was Schade war.

Die Ausstellung selbst ist vom Feinsten. Klug gehängt, sofort wahrnehmbare Systematik. Nicht überladen, aber trotzdem reichlich. Hervorragend geführt vom Kurator. Wir lernten viel, fast zu viel. Die Liebe zu seinem Beruf und der gerade präsentierten Ausstellung ließ ihn fast überbrodeln, man kam fast nicht zum Twittern, so schnell flossen die Informationen.

Ich habe mir vorgenommen die Ausstellung noch einmal zu besuchen. Um alles zu sehen. Und dann blogge ich auch dazu, auch über Degas, was er bewirkt in mir. Über ihn selbst, sein Leben, sein Werk ist schon so viel geschrieben worden. Hier die Wikipedia. Vielleicht in Korrespondenz zur Mannheimer Impressionisten-Ausstellung, die badische Linie nach Frankreich, sozusagen. :)

Überhaupt Karlsruhe. Mit meiner „Karte ab 60“ des VRN kann ich ja linksrheinisch bis Wörth-Maximilians-Au fahren, dann wird nur das KVV-Ticket über den Rhein fällig. :) Und das mit der „Karte zur Weiterfahrt“ der DB habe ich jetzt auch gelernt. Da gibt es so viel zusehen in Karlsruhe und ist eigentlich exakt genauso weit weg von hier, wie Frankfurt, komisch, dass der Weg in den Süden so weit erscheint.

Alles in allem ein gelungenes Tweetup in Karlsruhe. Chapeau! Ich käme auch wieder. Ach so ja, ich hoffe das nächste Mal twittert Frau Direktor mit und auch der Kurator. ….. *duck.
[Update] Die Kulturkonsorten haben gebloggt Und ich zitiere:

Gut 1450 Tweets waren im Vorfeld des Tweetups und bei der Veranstaltung selbst durch die Timeline gerauscht und mit dem Hashtag #DegasSKK gekennzeichnet. Sie haben gesamt knapp 1,8 Mio Impressions erzielt (Auswertung via Tweetarchivist)

Auch Miriam Stets hat gebloggt, wie auch Felix Weniger von den Kulturkonsorten.[/update]

Aber lest selbst: Storify der Kulturkonsorten.
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Beherzt 2

So, nach Beherzt 1 jetzt:

[update] Das TECHNOblog des Technoseums hat auch gebloggt. Jetzt sind wir Tweeties in einem Artikel mit Hirschhausen. ^^ [/update]
#herzblut war der Hashtag für das Tweetup zur gleichnamigen Sonderausstellung des Technoseums in Mannheim. „Geschichte und Zukunft der Medizintechnik.“ Besser besucht, als das erste Tweetup, aber da wäre noch viel Luft nach oben. Aber auch zu Zehnt ging es eifrig zur Sache. Die Tweets rasselten nur so ins Netz und manche Tweeties twitterten in 1,5 Stunden mehr als sonst im Monat. Aber die Ausstellung hatte auch etwas. Von den Kuratoren Alexander Sigelen und Birte Launert angenehm unaufgeregt und sehr kompetent geleitet, glitten wir durch die Ausstellung. Dramaturgisch gut ausgestellt, dezent und doch thematisch klug geordnet. Als Öffnungsmerkmal das Geräusch eines klopfenden Herzens samt pulsierendem Film. Das Herz nicht als Symbol, sondern als Pumpe. Die Ausstellung zeigt auch Irrwege, besonders deutlich der Missbrauch in der Zeit des Nationalsozialismus als Irrweg auch optisch stilisiert. Höhepunkt für mich eine komplette Zahnarztpraxis von 1917. Viele ausgewählte Stationen zum selbst probieren. Vom Chirurgenknoten bis hin zu einer Befragung im virtuellen Wartezimmer zur Gesundheitspolitik oder der Ausstellung. Doch der Besuch lohnt sich! Und Tweetups sowieso. Wann sonst erhält man solch tiefe Einblicke, hat ein Museum fat für sich allein? Vor allem wenn es ausgesucht nette Mit-Twitterer waren. Zum Schluss das übliche: „Man ließt sich“, Twitterer verlieren sich nicht gleich, die Erzählungen auf Twitter laufen ja weiter…Aber was erzähle ich da. Die :) @technoseum hat nicht nur glänzend organisiert, sondern auch ein Storify zusammen gestellt. Lest selbst! Beherzt 2 weiterlesen

#TweetupKo Besuch der alten Dame

Ballett, die geheimnisvolle Welt, fast in sich geschlossen. Dem Sport ähnlich ist es eine junge Welt. Tänzerinnen sind zu schnell für eine Galaxy Kamera, so kommt Bewegung ins Bild.

Tweetup beim Theater Koblenz zu der ersten Hauptprobe Probe von:

„Der Besuch der alten Dame“ Ballett von Steffen Fuchs nach Dürrenmatt.
Mit Musik von Frédéric Chopin, Camille Saint-Saëns, Paul Hindemith und Henryk Górecki.
#TweetupKo Besuch der alten Dame weiterlesen

#erwinwurm


Es ist mir immer eine Freude im Städel zu sein. Nicht nur bei einem Tweetup. Es herrscht dort eine angenehme Atmosphäre. Große Werke in der Sammlung, gut in Szene gesetzt. Gestern nun das Tweetup “Zum zwitschernden Kunstwerk werden beim Tweetup im Städel”. (Die Beschreibung im Städelblog.)
Zwanzig Leute von der Kuratorin Franziska Leuthäußer klug, kenntnisreich und nie langweilig durch die “Ausstellung” “One Minute Sculpture” von Erwin Wurm geführt. Wohl organisiert, mit einem Abschluss an der Bar. Ich bedanke mich sehr beim Team und dem Städelmuseum. Es ist ein Privileg sich in einem leeren Museum bewegen zu dürfen, auch der geplagten Security, die da eine extra Aufgabe zu meistern hat.
Es war schön Twitterer vom #duerer Tweetup wiederzusehen, andere Tweeties endlich persönlich kennenzulernen. Hinterher noch mit allen und auch den nicht-twitternden Machern zu plaudern. (Gruppenbild hier)
Unsere Tweets sind alle in einer Storify des Städelmuseums nachzulesen. Ich hoffe, wir konnten dem Museum dadurch etwas zurückgeben.
So weit war alles gut. Nur: Mir fehlte etwas bei den Arbeiten von Erwin Wurm. Inmitten der Sammlung stehen verstreut Plattformen mit Gegenständen darauf und einer exakten Anweisung etwas zu tun um selbst zu einer “One Minute Sculpture” zu werden. Bei der ersten “Übung” “Organisation der Liebe” dachte ich noch “Wow” das stehen Alltagsgegenstände im Kontext zu der nackten Dame im Hintergrund, fand das lustig und wurde belehrt, dass diese “Skulpturen” durchaus auch “ernst” zu nehmen seien. Hhhm. Natürlich gibt es auch kunsthistorischwissenschaftliche Deutungen etcetera. Aber die muss man vorgetragen bekommen, oder im Blog lesen. Sie sind nicht selbst erklärend. @therealstief hat das sehr schön getwittert: “Ein Problem, das ich mit Kunst wie der von #erwinwurm habe: dass sie vorgeblich direkt funktioniert, aber immer einen Vortrag braucht.”
Mir hat sich dann nie mehr wirklich erschlossen, warum eine “Skulpturvorgabe” wo befand.
Die Idee “selbst” zur Skulptur werden zu können, dass Kunst nur vorhanden ist, wenn man sich selbst einbringt, hatte mir gut gefallen. Nur @herrlarbig hat es vortrefflich getwittert: “Die Versuchung, Wurms Anweisungen zu ignorieren und was ganz anderes zu machen, ist groß. #erwinwurm #tweetup”.. “#erwinwurm hat so was naja eigentlich schulkompatibles. oder (Theorie der Malerei) #tweetup #meinfrankfurt“.
Ich selbst twitterte: “Dieser #erwinwurm ist schlimmer als meine Mutter. Dauernd: “Mach dies, mach das. Aufs Podest mit dir!” (man verzeihe mir meine Wurstfingerhaftigkeit, ich schickte den Tweet ungeprüft aus Schusseligkeit, wie so oft).
Eine Skulptur versuchte ich selbst “Astronomisches Vorhaben” Das Bild freundlich von @cadann zur Verfügung gestellt. Auch von @herrlarbig getweetet . Das war schwierig. Ich fühlte mich benutzt. Normalerweise ist Kunst interaktiv, wenn sie mich berührt. Ich gucke, sehe, höre und es entsteht etwas Neues in meinem Kopf im Kontext, der Umgebung. Gedanken, spontan, die ich manchmal sogar zu #twly verarbeite oder später zu Gedichten, aufmerksame Leser dieses Blogs kennen das ja. Nicht so bei Erwin Wurm. Im Augenblick des “Kunstseins” bin ich ausschließlich damit beschäftigt das “Ding” zu schaukeln. Skulptur bin ich nur für andere. Erst im Bildchen kann ich mich sehen, assoziieren. Aber nicht während des “Kunstseins”. O. k., dies war ein Tweetup. Sekunden später hatte ich mein Ich als Skulptur bereits meiner Timeline retweetet und andere Tweeties ihrer. Aber das ist twitterspezifisch, hat nicht originär mit Erwin Wurm zu tun. Auf einmal stellte ich mir die Quasi-Nicht-Skulpturen in einer Turnhalle und auf einem militärischen Ausbildungsplatz vor, gar beim Biathlon. Und ich wusste, was mich stört. Ich sollte wieder einmal “erzogen” werden, funktionieren, meinen Körper “spüren”, “ertüchtigen”, wie im Circle-Training oder beim Staionsspiel funktionieren, im Zeltlager. Ich durfte eigentlich nur das machen, was vorgegeben war, sonst war es nicht die Kunst des Herrn Wurm. Sorry, war so. Ich habe mich eingelassen, aber es hat nur bedingt funktioniert. Zu dem “Gefühl Kunst” kam es nicht. Auch nicht, als ich die anderen Tweeties beobachtete, knipste, twitterte. Als Gag wäre es großartig. Wenn ich selbst Interpretationen der “Skulpturen” darstellen dürfte, vor Ort andere entwickeln. Wenn es ein Happening wäre. Eine Art demokratischer Fluxus. Wie gehabt fehlte mir eine Dimension, welche auch immer. Man sollte es vielleicht entmystifizieren.

Schade, dass es so kalt war und regnete, sonst hätte ich meine Hose ausgezogen , ich hatte ja frische, hübsche Unterhosen an und sie über den Kopf gezogen, bei dieser Skulptur. Dunkelalleine mit mir in meiner Hose wäre es final vielleicht doch zur Kunst für mich geworden, abgeschnitten von der Welt…

Aber es war trotzdem ein sehr interessantes Tweetup. Das Tweetup selbst, als Form der künstlerischen Teilnahme, im Interaktiven sozusagen, dominierte die Kunst. Oh je, was schreib ich denn da…. -:)

#relup Ein Tweetup in Heilbronn.

Besuch einer Hauptprobe zu:
Relache – Heute keine Vorstellung
Musiktheaterabend von Erik Satie
Kooperationsprojekt mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn

Tweetup im Theater. Musste ich hin. Ich konnte mir nicht vorstellen, was die Gagamusik von Satie mit SpOn-Texten zu tun hätte und was das alles für ein Theater sei. Aber hei! Twitter! Wie lange schon wollte ich schon Twittertheater machen. Aus dem Theater hab’ ich schon getwittert. Da frag ich nicht groß.
Ich erkläre das Tweetup gar nicht erst. Es steht auf der Homepage des Theaters, das Gott sei Dank nicht KätchenKnorr-Arena heißt, trotz bestimmt schmalem Budget :)) Kommt einem so, wenn man über Hoffenheim dorthin fährt, nach Heilbronn. Aber das klingt so spröde auf der offiziellen Theater-Seite, dabei hat @SchroederKatrin (Online/Presse&Co, Theater Heilbronn) seit Wochen auf Twitter getrommelt. Der Regisseur Christian Marten-Molnár folgt mir als @Kultureller auf Twitter, das ausführende Orchester twittert als @WKO_Heilbronn.
Das läuft schon recht smart, waren ja auch über 20 Leute da.

(Das Theater hat alle Tweets in einer Storify zusammengefasst, kann man also alle nachlesen. Meine Tweets gibt es hier. Zur Datenredundaz beitragend wird das hier nicht wiederholt!)

Ich verwahrte also meine Vorurteile in den Tiefen meines Rucksacks und ließ mich einfach überraschen.
Ganz schnell merkte ich, dass mir das gefiel. Kein umgekrempelter Klassiker, zur Unkenntlichkeit theaterregiert, sondern schräge Musik zu den Artikeln von Sibylle Berg, die auf einmal wirkten, herausgerissen aus dem SpOn-Umfeld zwischen (ihhh) Fleischhauer, Augstein und Sascha Lobo.
Sie twitterte später sogar mit mir. Das Ganze dezent-komisch umgesetzt, die Texte formidabel gespielt, nicht gelesen.

Vom Dramtaurgen Johannes Frohnsdorf klug eingewießen und knackig schnell hintergrundgebrieft teilte uns der Regisseur ein: Zuschauerraum, Orchestergraben, Seitenbühne=Backstage. Natürlich ging ich seitwärts. Lies mich baumeln. Und twitterte und dann kam es: Die Bergschen Verächtlichungen von “normalen Arbeitnehmern”, ein Lieblingsthema von ihr auf SpOn. Ich hatte ja schon hier auf dem Blog gemeckert. (Die Kommentare sind wegen Spam gerade zu, ich ziehe das demnächst nach WordPress um).

Aber gespielt wirkte das! Nur! Ich twitterte sofort:

Doch, natürlich gab es Rechner Backstage. Mit Theatersoftware, hhm, mein innerer Nerd wüsste da auch mal genauer… Sei’s drum. Arbeit ohne Computer gibt es seit Ende der 60iger Jahre nicht mehr. Auch wenn das noch via Lochstreifen, Lochkarten, ging und dann am Terminal. Und mein Vorurteil plärrte; “Keine Ahnung von der Arbeitswelt”.

Aber genau vor mir saß die Requisite. Mit Sicherheitsschuhen. Aufmerksam, fit. Und ertrugen uns Twitterer. Ich weiß doch noch, wie das ist, wenn man von hinten bei der Arbeit beobachtet wird. Sicherheitsschuhe, keine Helme :))

Ich rief mich zur Ordnung. Nach 3 Wochen im Ruhestand kroch der alte Sicherheitstrill hoch. Ich suchte nach Arbeitsanweisungen und es klickte! Das ist alles Arbeit, für die Theaterleute, sie ließen uns an ihrer Arbeit teilhaben, die ihnen offensichtlich Spaß machte. Mich hätte wirklich interessiert, was die Backstage-Truppe von dem Getweete hielt, die Schauspieler.
Ich fragte mich sowieso, ob die Truppe in den Unterbrechungen, während sie warteten, einfach gut d’rauf waren, oder ob das eine Sondervorstellung für uns war. Ich schätze die waren alle älter als ich. :)) Deutlich hörte ich jemanden das Esse-Musse-Wassa zur Stimmblildung murmeln. Nein, ich will jetzt gar nichts wissen, von Theater-Tarif-Verträgen, Arbeitszeiten. Das Theater Heilbronn gewährte uns eine Stunde Einblick in seine Arbeit. Was ich hoch einschätze. War gut. Hat Laune gemacht. Auch wenn ich mich als Teil einer Inszenierung fühlte. Außen die Twitterer, innen das probende Volk. Teil einer PR-Kampagne. Warum auch nicht? Win-Win.

Ich wäre ja jetzt versucht nach Berlin zur @nachtkritik https://twitter.com/nachtkritik zu fahren (ich wurde heftigst aufgefordert), wo Frau Schröder (siehe oben) etwas über Tweetups erzählt, aber nein. Ich habe so viel vor, die nächste Zeit, im Mai sind 2 Lesungen, es kocht was in der Nachbarschaft und ich hätte da endlich eine durchschlagende Idee für mein Twittertheater! Ich melde mich hier, wenn das wirklich tragfähig ist!

Danke für einen schönen Tag, Theater Heilbronn, samt Crew.

Tweetup #duerer im @staedelmuseum


Dürer als Selfpublisher, Büchermacher, Erfinder des Branding, mit Urheberrechts-Prozessen beschäftigtes Migrantenkind. Das hätte ich nicht vermutet, als Kind, Oma hatte geschnitzte betenden Hände im Schlafzimmer, Opa den Hasen als Poster im Kaninchenstall Und dann:
Die apokalyptischen Reiter in einem Buch, das Layout und die Illustration vom Meister, der Text aus der Offenbarung des Johannes. Ein Original im Städelmuseum. Prof. Sander, der kompetent, locker und verständlich durch die Austellung führte, sagte es gleich: “Es gibt selbstverständlich kulturelle Unterschiede zur Zeit des Humanismus. Aber letztendlich gibt es nur mariganale Unterschiede zu uns Heutigen”. Und meine Nacht der Assoziationen begann. Hatte ich nicht genau darüber für Streetview geschrieben? “Raunacht” Und siehe den letzten Blogeintrag. Macht nicht Maf Räderscheidt ein handgemaltes Buch mit ihren Bildern und meinen lyrischen Kommentaren? Nein, ich maße mir nichts an und Maf hat nur am gleichen Tag Geburtstag, wie Dürer. :) Es war ein traumhaftes Tweetup in der Eurostadt.
Und dies übersetzt für die frotzelnde Twitterwelt, deren augenzwinkernde Selbstironie bedienend.

Ich kam erst am Morgen aus der Nachtschicht, das Hirn hing noch im Jetlag und die Eurostadt sang ihr Lichterlied.

Ich hänge hier nur die Originaltweets als Screenshot ein. Es war schließlich ein Tweetup, obwohl ich Veranstaltern empfehlen würde auch Blogger einzuladen, wegen der Nachhaltigkeit.

Und da hing schon der #duerer in den Stahlträgern der Hohlbeinbrücke. Das Städel ist ja fußläufig zum Hauptbahnhof.

Ein großartiges Team aus der Presse- und Socialmedia Abteilung des Städel hatte alles prächtig vorbereitet. Die brauchen keine externen Berater für so etwas. Und wieder fast ein Déjà-vu. Wie schon beim Tweetup der Mannheimer Philharmoniker: Eine Hildesheim-Studierte Kulturmanagerin, dieses mal im Voluntariat.

Welch Privilege wir hatten: Bei freiem Eintritt eine Führung vom Kurator, ein Museum nur für uns und die Putzkolonnen, die alles für die Party blitzblank saugten. Fotoerlaubnis. Nur die nervöse Wachmannschaft umtanzte uns sehr diskret. Massenveranstaltungen zwischen Millionenwerten, ich beneidete sie nicht und ein Film begann abzulufen im Kopfkino. Juli Roberts als Bilddiebin, getarnt als Mitglied der Kunsttwitteria New Yorks im Städel und Harrison Ford als Gangsterboss, die es auf den Heller-Altar abgesehen hatte. Ich hatte Mühe zur Führung zurückzukehren. Die wissbegieringen Tweeties wollten nahezu alles über Dürers Druckwerke wissen, die Veranstaltung drohte zum kunsthistorischen Oberseminar zu werden, aber das SocialMedia Managemnet brachte das dezent in Ordnung! :) Mich zogen magisch auch die anderen Exponate an, ich musste um die Ecke gehen, da hing eine Leihgabe der Queen. Oh. Und dann natürlich in der Eurstadt Bankfurt darf das Portrait des Fugger nicht fehlen und ich setzte mein erstes #twly in die Timeline:

Natürlich waren auch Eva und Adam da. Ein zweites #twly assozierte die Applewelt ins Paradies.

Und zurück, bei der Führung: “Barbara Dürer packte die losen Seiten der Dürer-Druckwerke in ein Fass, zugedohlt und #peng dicht, wie bei Loriot über den Main nach Frankfurt zur #fbm1492. Das Kopfkino spürte: Das wird mit der Ferres gecastet, und wurde gecancelt, wie der Angelsachse sagt. Weiter im Storify:
Sorry, Storify hat dicht gemacht…. #
heul.

Tweetup bei den Mannheimer Philharmonikern

[Update]Matthias Düsi bloggte ganz ekstatisch: “Tweets und Töne. Tweetup mit den Mannheimer Philharmonikern” Und dort erinnert worden: “Das Tourneeblog der Mannheimer Philharmoniker.”
Genau so mag ich es. Am Mittwoch meine Klage auf Twitter, dass ich nicht zu Ulla Hahns Lesung könne. Ein wenig Geplänkel mit @tre_bol und noch am gleichen Abend eine Einladung von @mannheimphil zu einem Tweetup (Einem realen Treffen von Twitteren zu einem kulturellen Thema, organisiert von einer Website) zu den Proben der Mannheimer Philharmoniker. Für HEUTE. Ruck zuck umgesetzt von einem jungen PR-Team um Juana Zimmermann aka @BambiBleu und Christian Hufnagel aka @hufi112. (Die übrigens auch das Blog wahlurnenblog.wordpress.com betreiben) Professionell umgesetzt. Beschilderter Eingang, wLan, Flyer auf den Sitzen. Nette Betreung während des Tweetups, Kaffee und Kekse danach. Und das alles im Mozartsaal des Mannheimer Rosengarten mit seiner sehr guten Akustik.

Die jungen Musiker der Mannheimer Philharmoniker kämpften sich mit Bravour durch die Tücken von Beethovens 5. Klavierkonzert, immer wieder angestachelt von ihrem Dirigenten und Orchestergründer Boian Videnoff aka @boianvidenoff, der immer wieder kühlen Kopf forderte in Verbindung mit Leidenschaft. Unterstützt wurde er von seiner Mutter, als Tutorin für die Violinisten, Prof. Dora Bratchkova.
Ich bin kein Musiker und kann die Leistung des Orchesters nicht professionell würdigen, aber ich genoss jede Sekunde der Musik. Ich wünsche dem Orchester und dem PR-Team eine sehr erfolgreiche Russlandreise!

Fasziniert war ich von der jungen Pianistin Olga Zado, die sehr oft das Orchester und den Dirigenten forderte, ein Bündel Energie an den Tasten. Ich habe heute mittag auf Youtube Glenn Gould mit dem Beethoven 5. Pianokonzert gehört und fand ihn eher spröde dagegen. Kann aber auch an der Aufnahme von 1966 liegen. :)) Und ich bin wie gesagt kein Musiker!

Und natürlich die Erstbegegnung mit @tre_bol, @juergen_hd und @fishblog. @Duesiblog ist ja ein alter Bekannter.

Ein famoses Tweetup, wie ich noch keines erlebte.

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