Graffiti bei mir daheim

Es dürfte nicht viele Zimmer geben, die graffitisert sind. Als meine Tochter noch in diesem Zimmer wohnte, lang, lang ist es her, haben ihr zwei Freunde, heute nicht mehr aktive Sprayer, ihr Zimmer verschönert. Heute wohnt unser Jüngster darin, dessen Erlaubnis ich besitze das Bild online zu stellen.


Graffiti bei mir daheim

Das ist zwar wunderschön, aber nicht zur Nachahmung empfohlen. Der Lösemittel-Gestank während der Aktion war unerträglich und im Inneren von Gebäuden ist das auch gesundheitsgefährdend. Überhaupt sollten sich Sprayer auch durch Masken schützen. Ökologisch ist das auch nicht gerade. Vielleicht gibt es Alternativen? Keine Ahnung. Eine Herausforderung für die Industrie oder ein chemisches Startup? Das wär doch was. Eine umweltverträglichere und gesunheitlich besser zu ertragende Alternative zu den Dosen. Oder gibt es das schon? Bin ich technisch nicht auf der Höhe der Zeit? Ausserdem, wer mag solch ein Zimmer neu tapezieren oder gar ganz aus der Wohnung ausziehen?

Graffiti in der Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Graffiti

Graffiti, Einzahl Graffito, steht als Sammelbegriff für privat angebrachte Bilder bzw. Schriftzüge auf Oberflächen des öffentlichen Raumes. In seiner Vielzahl von Ausprägungsformen ist es für die unterschiedlichsten Zwecke instrumentalisiert worden. Das moderne Graffito ist ein zentraler Bestandteil der Subkultur Hip-Hop.

weiterlesen hier in der Wikipedia

Ist Graffiti Kunst?

JA!
Aber wie in jedem Genre gibt es Unterschiede. Es gibt grausame Nichtkönner, MeisterInnen und alles dazwischen. Aber ja, es ist eine Kunstform, Genre, künstlerische Ausdrucksform. Jedes Graffito ist Kunst, wie auch jedes Buch Kunst ist. Wie jetzt, es gibt Bücher, die keine Kunst sind? Ach nee, wo zieht ihr die Grenze? Handgemalte röhrende Hirsche auf bayrischen Bierseideln sind keine Kunst? Aber ja doch, es ist Kunst, auch wenn es so mancher nicht wahrhaben will. Es kommt immer auf den Betrachter an. So mag es Menschen geben, die Graffiti nicht mögen, es als pure Schmiererei ansehen und andere freuen sich über jeden bunten Klecks, der das ewige Grau der Mauern durchbricht. Aber es ist Kunst. Ob gut oder schlecht bleibt dem Betrachter überlassen, wie immer. Gott sei Dank gibt es in diesem Fach keine Hornbrillen, die pfeifenrauch-geschwängert in den Feuilletons die Deutungshoheit erstreiten wollen. Es liegt, wie gesagt, jenseits aller Fragen um die Legalität, im Auge des Beobachters, aber es ist Kunst. Definitiv.

Beispiel: Graffito von Philipp Pink am Kunsthaus in Viernheim.


Graffiti am Kunsthaus Viernheim

Auf Mauern kritzeln

werde ich demnächst. Einfach hingehen und auf Mauern krixeln. Textbasierte Graffiti.

Hört sich gut an, oder? Lyrisches Gepinsel mit dem Marker auf die Wand und ab ins Blog.

Die älteste Form (na ja, ich will ja nicht gleich MEISSELN, unsere Wände heute sind umhüllt, wegen des Klimas, genau!) trifft die gerade Neueste.

Öffentlichkeit von Kunst ist mikrolokal und doch global.
Da. Und gerade richte ich das Blog dazu ein.
Ich weiß noch nicht mal, ob die Graffiti-Menschen mich nicht wegjagen… lol

Aber einfach auf eine Wand schreiben. Ganz legal. Ein Traum. Ich werde berichten, nein singen davon…